Bitwig Studio 3 review from Amazona.de

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"Mit 'The Grid'vollendet Bitwig sein Modular-Konzept und bringt eine unglaublich zugängliche und intuitive Modular-Umgebung in die DAW."

"With 'The Grid' Bitwig is completing its modular concept and adds an intuitive and incredibly accessible modular environment to the DAW."

German music technology magazine Amazona's verdict on Bitwig Studio 3.

Here's their full review in German:

Das junge Unternehmen Bitwig bringt nun die dritte Iteration ihrer gleichnamigen Software auf den Markt. In 2009 wurde die Firma von Claes Johanson, Pablo Sara, Nicholas Allen und Volker Schumacher unter der Schirmherrschaft von Placidus Schelbert ins Leben gerufen und seitdem ist bereits vieles passiert.

Bereits seit Beginn wurde viel Wert auf Innovation gelegt und anfängliche Kinderkrankheiten wurden schnell behoben. So brachte die DAW ab Anfang Optionen wie Touch Screen Support oder Tools für das DJing oder live spielen mit ein. Ebenfalls funktioniert die auf dem Java-Protokoll aufbauende DAW seit ihren Anfängen auch auf Linux basierten Systemen, was ihr auf diesen in ihrem Funktionsumfang einen Alleinstellungswert einräumt.

Die einzigartige Systemarchitektur sorgt zum Preis eines im Laufe der Zeit eigentlich unerheblich gewordenen Performance-Nachteils der Java-Basis für eine umfassende Stabilität der DAW. Stürzt beispielsweise ein Plugin eines Drittanbieters oder gar die Audio Engine ab, wird diese deaktiviert und kann neu geladen oder gestartet werden, ohne dass die allgemeine Stabilität der DAW nachlässt. Gerade für das live Spielen mit der DAW, aber auch im Studio, ein rettendes Feature.

Es fühlt sich so an, als würde das Processing auf einer zweiten Ebene stattfinden. So lässt sich beispielsweise, sogar während man eine Spur rendert, noch in der DAW weiterarbeiten. Allen Features voran gingen bei Bitwig vor allem jedoch immer die umfangreichen Modulationsmöglichkeiten und hier legt Bitwig in Version 3.0 noch einmal gehörig einen drauf.

Inbetriebnahme und erste Schritte mit Bitwig 3.0
Die Installation sowie Einrichtung des Programms erfolgt im Handumdrehen, per Online-Autorisierung mit Seriennummer-Eingabe ist die Lizenz in nicht einal einer Minute aktiviert. Sämtliche Plugins befinden sich unmittelbar im übersichtlichen Browser-Fenster der DAW, von einem Migrationsprozess ist hier trotz iLok- oder anderer Lizenzen nichts zu spüren.

Der Plugin-Browser erstellt auch gleich seine eigene Plugin-Hierarchie, die nach Begrifflichkeiten wie „EQ“, „Dynamics“ oder „Mastering“ staffelt. Klickt man eines der Plugins aus dem Browser-Fenster an und hat eine Spur selektiert, wird es sofort in diese hineingeladen. So kann man beispielsweise auch mit großer Einfachheit seine Plugins bei laufendem Playback „durchswappen“, auch Presets von Drittprogrammen lassen sich vom Datei-Browser aus wechseln. Presets und Samples verfügen im Browser über eine angenehme Vorhörfunktion.

Das tatsächlich auf der Java-Architektur basierte Programm an sich ist recht klein und handlich gehalten sowie wirklich flott und sparsam, was den CPU-Verbrauch angeht. Per Klick auf das Bitwig Logo in der DAW lässt sich, hat man noch nicht sofort den vollen Überblick, der „Help“-Reiter aufrufen. Hier findet man alles, was man für den schnellen Einstieg benötigt.

Ist man mit der Software Ableton Live in Kombination mit Max4Live oder anderen DAWs vertraut, benötigt man diese Hilfe aber eigentlich nicht. Auch das überarbeitete Modular- und Modulatoren-Environment, das wohl das bedeutendste Alleinstellungsmerkmal der DAW darstellt, ist weitestgehend selbsterklärend. Hier kann man eigentlich nichts falsch machen, sämtliche Outputs lassen sich nach Lust und Laune zu sämtlichen Inputs routen, dem spielerischen Ausprobieren steht auch Einsteigern absolut nichts im Wege.

The Grid in Bitwig 3 – die frische Modular-Umgebung
Mit „The Grid“ vollendet Bitwig sein Modular-Konzept und bringt eine unglaublich zugängliche und intuitive Modular-Umgebung in die DAW. Ganze 154 virtuelle Module unterteilt in 16 Kategorien sorgen hier für das „einmal hin, alles drin“ Erlebnis eines jeden Sound-Designers, der zu schnellen Ergebnissen kommen möchte.

Der Workflow ist extrem flüssig und schnell gestaltet, das Beschicken mit virtuellem CV und Gate aus der DAW in das Grid Device erfolgt vollautomatisch, sämtliche zeitbasierten Parameter sind per stabiler Clock zu synchronisieren oder mit Hertz-Werten zu beschicken. Kabel ziehen muss man anfänglich kaum, da das Ziehen eines neuen Moduls auf den jeweiligen Output des Moduls, hinter welches man es einschleifen möchte, es automatisch in die Kette einbindet.

Alle virtuellen Kabel sind übrigens in Stereo gehalten, sodass auch für zweikanalige Signale das Ziehen eines einzelnen Kabels reicht. Noch aufgeräumter und übersichtlicher wirkt die Umgebung dadurch, dass sämtliche Modulationsparameter auch kabellos per Mausklick auf diese stufenlos zuweisbar sind. Beispielsweise kann man so einen einzigen LFO etwa im Stile von Native Instruments Massive unendlich vielen Modulationszielen in unterschiedlichen Härtegraden zuweisen, ohne ein einziges virtuelles Kabel ziehen zu müssen.

Das ganze Unterfangen läuft auch bei großen Patches und mehreren Grid-Devices innerhalb einer Session beinahe schon unglaublich CPU-schonend ab und ist nicht nur für das Erstellen von Synthesizer-Patches absolut genial, sondern auch für sämtliche anderen Unterfangen, wie beispielsweise dem Humanisieren von Drum-Samples per Probabilities oder LFOs.

Auch ein Sample-Player befindet sich in der Grid. Ob granular, samplebasiert oder „klassisch subtraktiv“, hiermit geht alles zusammen und es klingt wirklich überzeugend. Die verschiedenen implementierten Filter (beispielsweise ein „moogy“ Ladder oder ein für die Modular-Umgebung beinahe unabdinglicher Sallen-Key mit Reihenschaltung befinden sich hier) klingen toll, genauso wie die Vielzahl an verschiedenen Oszillatoren.

Alles klingt recht clean, aber wirklich mehr als nur brauchbar. Hierfür ist wohl auch das permanent aktive 4x Oversampling verantwortlich – in Kombination mit der sehr unangestrengten CPU meines Systems gleichzeizig sehr beeindruckend.

Innerhalb wie außerhalb dieser Grid lassen sich zudem noch sämtliche Parameter automatisieren und in der Automationsliste übersichtlich darstellen. Möchte man die Grid nicht als Klangerzeuger, sondern als Einschleifeffekt nutzen, so findet sich exakt dasselbe Baukasten System in dem Plugin „FX Grid“ wieder. Gespickt mit Envelope-Followern, Pitch-Tracking und Co. kann man hier extrem tief eintauchen. Die Grid wirkt übersichtlich und optimiert gestaltet und unter Verwendung der ebenfalls implementierten spektralen Analyse-Tools und Oszilloskopen kann man sich auch noch einen tollen visuellen Überblick schaffen, völlig frei arrangierbar.

Doch damit nicht genug: Möchte man seine Hardware miteinbeziehen, so stehen Tools zum Übermitteln von MIDI-CC, MIDI-Programm oder gar MIDI-Song-Select bereit. Der absolute Clou: CV und Gate Out lassen sich auf freie Ausgänge eines Interfaces routen.

Hardware-Clock, CV und Gate direkt aus Bitwig genügen fortan also zum zuverlässigen Synchronisieren seines Modularsystems oder Synthesizers. Das beinhaltet gleichzeitig, dass sich so viele CV-Outs erstellen lassen, wie man Ausgänge am Interface und Eingänge am Synthesizer hat, beispielsweise kann man somit sämtliche Automationen, die man sonst per Hand gefahren hätte, den Rechner übernehmen lassen. Und das gleichzeitig – bei einem Gerät, das kein CC empfangen kann.

In meinem Test fühlte sich dieser Prozess wie „plug and play“ an, etwaige MIDI zu CV Konverter, die zum Ansteuern von CV-Geräten vorher von mir verwendet wurden, gehören nun wohl für mich der Vergangenheit an. Es grenzt an Magie.

Auch lassen sich natürlich die CV-Plugins wie sämtliche anderen in Bitwig auch mit unlimitiert vielen zusätzlichen Modulationen versehen, das reicht von LFOs über Probabilities bis zu automatischem Sidechain. Hat man beispielsweise nur einen einzigen semimodularen Synthesizer, so wachsen die Möglichkeiten, die man bisher mit diesem hatte, ins Unermessliche.

Auch was die Workflow-Integration dessen anbelangt, enttäuscht das Programm nicht: Die implementierte automatische Latenz-Kompensation ist die wohl zuverlässigste, die mir bisher innerhalb einer DAW über den Weg lief auch und gerade im Vergleich mit der direkten Konkurrenz. Und hiermit nicht genug: Die Hardwarelatenzkompensation ist pingbar. Aktiviert man den Ping, hört Bitwig zu und stellt die Hardware-Latenz selbstständig perfekt ein. Ein einziger Mausklick.

Im Vergleich zu den vorangegangenen Versionen von Bitwig kommt hier einfach noch einmal einiges dazu – gleichzeitig bleibt es übersichtlich. Dazu trägt auch die freie Skalierung der DAW bei – man kann sie an sämtliche Bildschirmverhältnisse perfekt und genau nach seinen Vorstellungen anpassen, auch Helligkeit und Kontrast sind frei justierbar.

Die Modulatoren in der DAW Bitwig 3.0
Egal ob man gerade mit einem Plugin der Marke Bitwig selbst oder mit Plugins von Drittanbietern arbeitet, lassen sich diese mit zusätzlichen Modulatoren aus der DAW modifizieren. Fehlt es beispielsweise innerhalb eines Plugins an einem LFO, lässt sich dieser frei erstellen und dem Modulationsziel innerhalb des Plugins zuweisen. Der Eingriffsgrad bleibt auch hier frei justierbar.

Möchte man dann, dass die Frequenz des zugewiesenen LFOs variiert, lässt sich diese innerhalb der Modulatoren-Umgebung durch das Beschicken des LFOs durch einen anderen LFO variieren. Faszinierenderweise klappt das nicht nur pro Spur, sondern diese können auch untereinander miteinander kommunizieren. Möchte man beispielsweise erreichen, dass das VCF eines Basses immer aufgeht, wenn Clap ertönt, lässt sich beispielsweise mit dem Modul „Audio Sidechain“ die Ausschlagkurve vom Clap abgreifen und auf das Filter routen. Egal ob man seinen Tracks subtiles Leben einhauchen will oder absolute „Random-Reisen“ vollführen möchte, der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Alles kann mit allem kommunizieren.

Wichtig: Wir sprechen hier nicht über ein Programm für Sound-Design, sondern über eine vollwertige DAW. Diese positioniert sich zwar klar im kreativen elektronischen Bereich, dennoch lässt sich hiermit ebenfalls Audio bearbeiten oder gar eine ganze elektronische Produktion fahren. In Version 3 zeigt nun der Time-Ruler neben dem Taktmaß auch Minuten und Sekunden an, was einem im Falle des Arrangements im klassischen Sinn schon einmal zugute kommt, an weiteren Optionen in Richtung Transport- oder Timescales fehlt es weiterhin.

Ein kleiner Dorn im Auge ist die fehlende Unterstützung für Video-Formate. Ein Filmscoring in Bitwig machen zu können, sollte bei dem Workflow und den Möglichkeiten eine wahre Freude darstellen. Meine Versuche, Video per Drittanbieter-VST und MIDI-Timecode-Sync per Ableton oder Pro Tools zu vollführen, scheiterten leider.

Beziehungsweise waren sie nicht zufriedenstellend, obwohl sogar Sync-Optionen in 24- oder 25 fps für Frame-genaues Arbeiten in Bitwig implementiert wurden. Besagtes Drittanbieter-VST reagierte leider nicht auf MIDI-Transport-Stop, zumal erstellte es bei inaktivem Transport kein Standbild, sondern es wurde lediglich der Bildschirm schwarz. Der Sync mit Pro Tools war asynchron. Ob das an meinem System oder der Software lag, kann ich nicht verifizieren.

Spätestens seit Aphex Twins frühen Alben ist bekannt, dass sich aus Bild auch Ton erschaffen lässt, eine Entwicklung in diese Richtung wäre unter Berücksichtigung der modularen Umgebung fantastisch wie genial gewesen. Ein Beispiel, was sich bei der Verwendung des Programms ergab: Einen Drone-Sound innerhalb einer Szene mit Schnittwechseln per Bildinformation modulieren, automatisierte merkliche Änderung der Textur bei jedem Schnittwechsel, ansonsten subtile Modulation. Vielleicht nicht mehr lange Zukunftsmusik?

Bitwig 3 – Übersichtlichkeit und Benutzerfreundlichkeit
Genau wie in Ableton Live lassen sich auch in Bitwig MIDI- und Audio-Clips erstellen, die sich fortan in der Szenen-Ansicht im Mixer, aber per Klick auf den entsprechenden Parameter auch aus der Arrangement-Ansicht, triggern lassen. Diese lassen sich per unterschiedlichen Abspielmodi aktiv schalten, auch per Random-Algorithmus oder Round-Robin sind sie automatisch triggerbar. Der Übersichtlichkeit halber lassen sie sich zudem gruppieren und in Ordnern zusammenfassen.

Clip/Mixer, Arrangement- und Edit-Ansicht sind übersichtlich gestaltet, einzig und alleine was die Farbgebung anbelangt hätte ich mir etwas mehr Auswahlmöglichkeiten gewünscht. Die eingebaute Schwarzton-Funktion lässt zwar einiges mehr an Helligkeit zu, dennoch bevorzuge ich persönlich das Arbeiten in noch helleren DAWs.

Als weiteres nützliches Feature lässt sich an mehreren Sessions parallel arbeiten. So kann man zwischen mehreren gleichzeitig geöffneten Sessions hin- und herspringen. Bei der, an der man gerade arbeiten möchte, muss man lediglich die Audio-Engine aktiv schalten.

Mischt man also tatsächlich seine EP innerhalb des Programms ab oder leistet die Vorarbeit für eine solche, lässt sich durch permanentes Hin- und Herspringen zwischen den Sessions einfach ein kongruentes Soundbild erschaffen, Effekte oder Elemente lassen sich sogar zwischen den Sessions hin und her kopieren. Return-Tracks lassen sich in Bitwig 3 beliebig viele erstellen, das Signal für diese kann Pre- oder Post-Fader abgegriffen werden.

Hybrid Tracks in der DAW Bitwig
Ein Alleinstellungsmerkmal der Software stellen die sogenannten Hybrid Tracks dar. Diese sind dazu in der Lage, Audio und MIDI gleichzeitig aufzunehmen und abzuspielen. Hat man beispielsweise ein VST auf eine solche geladen und möchte einen ausgewählten Part per Audiobearbeitung modifizieren, so wählt man die gewünschte Region und wählt per Rechtsklick „Bounce in Place“. Daraufhin wird die entsprechende Region gerendert, liegt aber weiterhin auf der Instrumentenspur. Das VST ist nach wie vor in sämtlichen Regions, auf denen kein Audio liegt, zuständig und aktiv.

Aber machen wir uns nichts vor: Metering, Editing, Overdubs sowie Mixdown oder gar Mastering gehen in anderen DAWs deutlich besser von der Hand. Aber das ist auch nicht schlimm, da sich Bitwig ganz klar als Kreativwerkzeug positioniert. So unterstützt die DAW beispielsweise auch den neuen Controller-Standard MPE, sodass sich mit Linnstrument oder Roli Seaboard problemlos in die DAW hinein- oder herausarbeiten lässt, sämtliche Onboard-VSTs unterstützen das Format. Aufgrund der offenen Controller-API lässt sich jeder Controller nach Lust und Laune auf die DAW mappen.

FAZIT
Der konstante Vergleich mit dem direkten Mitbewerber muss Bitwig als eigenständigem Entwickler zwar wahrscheinlich sauer aufstoßen, dennoch liegt er als einzige andere Clip-basierte DAW auf der Hand und ist unabdingbar. Kurz gesagt: In meinen Augen fällt er im Bezug auf Bitwig als Instrument extrem positiv aus!

Bitwig räumt dem Nutzer klanggestalterisch im direkten Vergleich mit Ableton Live noch mal ein Quäntchen mehr Freiheit und intuitivere Bedienbarkeit ein. Zwar hat Ableton, was die Modulationsmöglichkeiten anbelangt, in Version 10 auch noch mal einiges leichter und zugänglicher gemacht und bringt natürlich dafür auf anderen Ebenen, wie etwa was das Editing angeht, Vorteile mit sich, aber die totale Integration von allen nötigen Klangbausteinen im Vergleich zu Ableton und Max macht einfach noch einmal etwas mehr Spaß und vielleicht je nach Anspruch und System noch wichtiger: Alle Klangbasteleien laufen deutlich CPU-schonender ab. Die Integration von Controllern ist mindestens gleichwertig, wenn nicht sogar besser, Abletons Push kann beispielsweise mindestens genauso gut und intuitiv „hands off“ mit Bitwig genutzt werden.

Die DAW positioniert sich klar: Trotz umfangreicher Modulations-, Automations- und Editiermöglichkeiten stellt Bitwig für mich keine DAW dar, mit der man klassische Post-Productions- oder Mastering-Aufgaben durchführen sollte. Sie ist ähnlich wie Ableton eher als Instrument zur elektronischen Musikproduktion aller Art und auch als Inspirationsgeber zu sehen.

Dabei bringt sie kurz gesagt alles mit, was ich als Elektroniker auf der Suche nach neuem immer in Ableton vermisst habe. Konnte man in Kombination mit Max4Live, VCV-Rack oder Modular-VSTs zwar auch „in the box“ einiges an Experimenten durchführen, so geht das bei Bitwig unter Berücksichtigung der Integration von allem Nötigen einfach noch einmal deutlich flüssiger. Es gibt weniger oder gar kaum Grenzen und alles geht deutlich schneller und intuitiver von der Hand. Gefühlsmäßig wurde genau dort angesetzt, an was es der „anderen“ Kreativ-DAW immer gefehlt hat, Bitwig wählt einen logischeren und klareren Ansatz. Die Modulatoren in Kombination mit der unfassbar stabilen Clock sind auch und vor allen Dingen in der elektronischen Musik genial zur Bearbeitung der Lautstärkedynamik, per „Beat LFO“ oder Envelope-Followern kann man alles, was sich überschneidet, auf natürliche Art und Weise „wegducken“, sowie natürlich neben der Lautstärke auch sämtliche anderen Parameter automatisieren, von sämtlichen internen oder externen Plugins, auf die man gerade Lust hat.

Es gibt nichts, was ich als jemand, der seine fertig arrangierten Produktionen ohnehin in einer anderen DAW mischt und finalisiert, an dem Programm vermisse. Hier bekommt man einfach noch einmal deutlich mehr – und auch wichtigere Werkzeuge direkt „in the box“ geliefert, hier setzt Bitwig viel logischer und sinniger an und sorgt mit den Modulatoren und „The Grid“ dafür, dass man sich ganz intuitiv schon ab Anfang einer Produktion ein deutlich spannenderes und „uniqueres“ Klangbild erschaffen kann, eben unter Zuhilfenahme von simpler, aber effektiver Modulation.

Oktober 24, 2019

Tags:Press

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