0. Willkommen zu Bitwig Studio
Vielen Dank, dass Sie sich für Bitwig Studio entschieden haben! Wir freuen uns, Ihnen beim Komponieren, Produzieren und Performen Ihrer Musik helfen zu können.
Wir heißen außerdem alle Besitzer von Bitwig Studio 16-Track und Bitwig Studio 8-Track willkommen! Da die meisten Funktionen und Ressourcen von Bitwig Studio in all unseren Produkten zur Verfügung stehen, gilt dieses Handbuch für jedes dieser Programme.
Falls Sie dieses Handbuch auf einer Webseite lesen, befinden sich rechts neben dem Text das Inhaltsverzeichnis, eine Suchfunktion und die Sprachauswahl. Bei der mobilen Ansicht befinden sich diese Elemente am Ende der Seite. Falls Sie die PDF-Version des Handbuchs lesen, nutzen Sie bitte die Funktionen des PDF-Readers zum Navigieren und Durchsuchen des PDFs.
Dieses Handbuch wird Sie durch alle Funktionen von Bitwig Studio führen und Sie mit der Bedienung des Programms vertraut machen. Die einzelnen Kapitel sind sukzessive aufgebaut. Wir werden immer zuerst die grundlegenden Konzepte erläutern, bevor wir uns den Details und Beispielen zuwenden. In diesem Handbuch sollen zwar keine tontechnischen oder musikalischen Grundlagen vermittelt werden, dennoch richtet es sich vom Einsteiger bis zum Profi an alle Arten von Nutzern.
An geeigneten Stellen werden wir Sie auf weiterführende Informationen hinweisen. Für Neuigkeiten können Sie außerdem jederzeit die Bitwig Webseite besuchen. Für Anregungen oder bei Problemen besuchen Sie bitte unser Support-Portal.
In diesem Kapitel weisen wir zunächst auf Passagen im Handbuch hin, die sich in dieser Version geändert haben. Danach widmen wir uns dem Dashboard, das mehr oder weniger die Kommandozentrale von Bitwig Studio darstellt. Zuletzt beschreiben wir die Konventionen, die in diesem Handbuch verwendet werden. Die folgenden Kapitel widmen sich dann der Erzeugung und Bearbeitung von Sounds.
Neue Funktionen in Bitwig Studio 4.3 und 4.4
Falls Sie bereits Benutzer von Bitwig Studio sind: Herzlich willkommen zurück! An diesen Stellen finden Sie neue und geänderte Passagen des Handbuchs:
Bitwig Studio Version 4.4 beinhaltet jetzt Spectral Suite, eine Kollektion von vier neuen Audioeffekten und eines Sound Packages.
Alle vier Devices arbeiten auf der Frequenzebene und teilen Audiosignale für die Analyse in einige Hundert Frequenzbänder auf. Diese Bänder werden dann nach musikalischen Gesichtspunkten gruppiert und zu verschiedenen Kanälen gesendet. Dort können Lautstärke und Panoramaposition eingestellt sowie weitere Plug-ins in die Effekt-Chain geladen werden.
Diese vier Devices sind:
Neues Device: Freq Split (Spectral) teilt ein Audiosignal in Frequenzgruppen auf und ordnet sie einem von vier Kanälen zu, inklusive einer Vielzahl von modulierbaren Steuerungsoptionen (siehe Freq Split).
Neues Device: Harmonic Split (Spectral) bestimmt in Echtzeit den Grundton eines Audiosignals, welches in drei Kanäle aufgeteilt wird: Nonharmonics, Harmonics A und Harmonics B (siehe Harmonic Split).
Neues Device: Loud Split (Spectral) teilt ein Audiosignal mithilfe von zwei Threshold-Werten in einen leisen (Quiet), einen mittleren (Mid) und einen lauten Bereich (Loud) auf (siehe Loud Split).
Neues Device: Transient Split (Spectral) teilt ein Audiosignal in Transients (kurze Signalspitzen) und Tones (periodische Sounds mit einer erkennbaren Tonhöhe) auf (siehe Transient Split).
Neue Features der Version 4.3 sind:
Neues Device: Convolution (Reverb) ist ein Faltungshall, bei dem Sie einfachen Zugriff auf die wichtigsten Parameter wie Nachhallzeit oder Klangfarbe haben (siehe Convolution).
Neues Device: Delay+ (Delay) ist ein Delay-Effekt mit stark erweiterten Möglichkeiten wie diversen Modulationsschaltungen und einem Feedback Loop, der die Latenz von Devices / Plug-ins automatisch ausgleicht (siehe Delay+).
Eine Reihe von Updates für Polymer sowie einige Grid-Module, die in vielen Fällen von analogen Vorbildern inspiriert sind:
Neues Polymer / Grid-Modul: Union (Oscillator) erzeugt sein Ausgangssignal aus einer Mischung der Wellenformen Puls, Sägezahn und Dreieck. Wenn sich die Pegel oder die Pulsbreite ändern, kommt es zu einem leichten DC-Drift (siehe Union).
Das Default Preset von Polymer verwendet als Oszillator-Modul jetzt Union aufgrund seiner Modulationsmöglichkeiten und seines warmen Sounds.
Neues Polymer / Grid-Modul: Low-pass MG (Filter) ist ein von Moog inspiriertes klassisches Filter, das mithilfe des Drive-Reglers auch Saturation-Effekte erzeugen kann (siehe Low-pass MG).
Das Default Preset von Polymer verwendet aufgrund der Klangeigenschaften nun das Low-pass MG Filter.
Verbesserungen für eine Reihe von Polymer / Grid-Modulen: AD, ADSR und AR besitzen nun drei verschiedene Hüllkurven-Modi: einen klassischen
Analog
-Modus, einen einstellbarenRelative
-Modus (Standard in früheren Versionen) und eine präziseDigital
-Option (siehe ADSR).Der Buchstabe in der linken oberen Ecke (A, R oder D) zeigt den ausgewählten Modus an. Ein Klick auf den Buchstaben öffnet ein Pop-up-Menü, mithilfe dessen Sie den Modus wechseln können.
Das Default Preset von Polymer verwendet aufgrund der Klangeigenschaften nun eine ADSR-Hüllkurve im
Analog
-Modus.
Verbessertes Polymer / Grid-Modul: Sallen-Key (Filter; früher "Low-pass SK") besitzt nun 16 verschiedene Filter Mode-Optionen, inklusive verschiedener Tief-, Hoch- und Bandpass-Konfigurationen (siehe Sallen-Key).
Verbessertes Polymer / Grid-Modul: Comb (Filter) besitzt jetzt ein Tiefpassfilter im Feedback-Weg und den Regler Dampening Frequency, der in Relation zur Cutoff-Frequenz des Moduls steht (siehe Comb).
Filter-Updates für Polymer / Grid-Module: Low-pass LD, Low-pass MG, Sallen-Key, SVF, XP und Comb besitzen nun einen Resonance Limit-Parameter (abgekürzt Q Limit), mit dem der Punkt bestimmt wird, ab dem es zu Clipping/Saturation im Resonanzweg kommt. Dieser Parameter wirkt sich entscheidend auf den Klang des Filters aus (siehe Polymer).
Oszillator-Updates für Polymer / Grid-Module: Pulse, Sawtooth, Sine, Triangle, Union, Wavetable, Phase-1 und Swarm besitzen nun einen erweiterten Phase Modulation Amount-Bereich, der hinauf bis zu
800 %
reicht. Somit werden die klanglichen Möglichkeiten bei digitaler Phasen- bzw. Frequenzmodulation stark erweitert (siehe Polymer).Verbessertes Polymer / Grid-Modul: Sub (Oscillator) bietet nun mit
Sawtooth
eine sechste Wellenform an (siehe Sub).
Kommentare können nun zu Spuren, Layern (innerhalb eines Layer Devices), Drum Chains (innerhalb des Drum Machine Devices), Launcher-Szenen oder Cue-Markierungen im Arranger hinzugefügt werden:
Kommentare für all diese Objekte können im Inspektor-Panel angezeigt und bearbeitet werden (siehe Das Inspektor-Panel).
Kommentare für Spuren und Layer sind im Mixer-Panel verfügbar (siehe Kommentarbereich).
Kommentare für Launcher-Szenen und Cue-Markierungen im Arranger sind im Tab Sections des Project Panel verfügbar (siehe Sektionen-Tab).
Mit Kommentaren können Sie Songtexte, Aufnahmeeinstellungen, Notizen für Ihre Performance und vieles mehr zu Ihrem Projekt hinzufügen. Sie können in jeder Sprache verfasst werden, die Bitwig Studio darstellen kann.
Effektspuren haben nun eigene Sends, mit denen Sie das Signal einer Effektspur zu beliebigen anderen Effektspuren senden können (siehe Effektspuren und Effekt-Sends im Inspektor).
Effekt-Sends können nun deaktiviert werden (siehe Send-Bereich).
Dies funktioniert auch im Device Panel-Mixer einer Effektspur (siehe Effektspuren und Sends).
FLAC-Dateien können nun innerhalb von Bitwig Studio direkt abgespielt werden – in Clips, mit aktiviertem Stretching, vom Sampler etc.
Eine Konvertierung von FLAC-Dateien in das WAV-Format ist nicht mehr notwendig. Dies spart sowohl Zeit als auch Speicherplatz und ist NICHT verlustbehaftet.
Modulationsquellen, die nur einem einzigen Ziel zugewiesen sind, zeigen nun in der Fußzeile das Modulationsziel an, sobald sich der Mauszeiger über dem Modulation-Routing-Schalter befindet.
Bitwig Studio unterstützt nun CLAP-Plug-ins (weitere Informationen finden Sie auf der CLAP-Webseite).
Allgemeine Verbesserungen beim Zuweisen von Modulatoren:
Wenn Sie den Modulationsbereich eines linearen Parameters einstellen, wird die Einheit während des Vorgangs angezeigt.
Wenn Sie den Modulationsbereich eines logarithmischen Parameters (wie z. B. Rate beim LFO-Modulator oder beim LFO-Grid-Modul) einstellen, werden positive Modulationen mit einem × und negative Modulationen mit einem ÷ angezeigt, da Modulationen eine Multiplikation bzw. Division der aktuellen Einstellung sind.
Wenn Sie den Modulationsbereich eines kubischen Parameters (wie z. B. die Dauer von Hüllkurven oder die Attenuator von Modulen etc.) einstellen, wird der Maximalwert der Modulation basierend auf dem aktuellen Parameterwert angezeigt, zusammen mit einem Stern (*), da ein Ändern des Parameterwerts den effektiven Modulationsbereich ändert.
Verbessertes Device: Bit-8 (Distortion) besitzt nun einen Anti-Alias-Schalter, der Audiosignale auf eine harmonischere Art und Weise zerstört (siehe Bit-8).
Verbessertes Device: Spectrum (Analysis) besitzt nun mit Frequency Range eine Option, mit der die Darstellung der Frequenz zwischen dem menschlichen Hörbereich (
Human Hearing
) und der aktuellenSample Rate
umgestellt werden kann (siehe Spectrum).Verbessertes Device: Test Tone (Utility) besitzt nun sieben zusätzliche Wellenformen sowie eine Option Bipolar (siehe Test Tone).
Verbessertes Grid-Modul: Audio Out (I/O) bietet nun qualitativ höherwertige Clipping-Algorithmen sowie die Option Output Clipping Level zum Einstellen des Schwellenwerts (siehe Audio Out).
Verbessertes Grid-Modul: ADSR (Envelope) besitzt nun den Ausgang Bias Out, der ein Hüllkurvensignal ausgibt, das in der Sustain-Phase den Wert null sendet (siehe ADSR).
Verbessertes Grid-Modul: Oscilloscope (Display) bietet nun verschiedene Skalierungsoptionen wieY Maximum zur Einstellung des Maximalwerts sowie Y Bipolar zur Darstellung negativer Werte (siehe Oscilloscope).
Wenn man eine Neue Spur erstellt und dabei eine Gruppenspur fokussiert und ausgeklappt ist, wird die neue Spur innerhalb dieser Gruppe erstellt.
Aktive Controller zeigen im Clip Launcher nun ein Rechteck an, innerhalb dessen sich die fokussierten Clips des Controllers befinden. Optional folgt die Anzeige immer dem fokussierten Bereich, wenn Sie mit dem Controller durch die Clips scrollen.
Der obere Bereich des Inspektor-Panels für Devices wurde grafisch überarbeitet.
Module (für das Grid und Polymer) haben nun ein Revisionssystem, um Updates zu verwalten und Kompatibilität mit vorherigen Versionen sicherzustellen:
Wenn der Schalter UPDATE am oberen rechten Rand eines Moduls erscheint, bewegen Sie den Mauszeiger über den Schalter, um Informationen über die Änderungen des UPDATES anzuzeigen.
Device-Kategorien wurden überarbeitet (siehe Kapitel 7: Einführung in die Devices), um gängigen Plug-in-Kategorien zu entsprechen:
Die neue Distortion-Kategorie ersetzt die alte Destruction-Kategorie.
Die neue Modulation-Kategorie beinhaltet nun Chorus+, Chorus, Flanger+, Flanger, Phaser+, Phaser, Rotary und Tremolo.
Comb befindet sich nun in der Filter-Kategorie.
- 0. Willkommen zu Bitwig Studio
- 1. Die Grundlagen von Bitwig Studio
- 2. Die Benutzeroberfläche
- 3. Die Arrange-Ansicht und Spuren
- 4. Arranger-Clips und das Browser-Panel
- 5. Der Clip-Launcher
- 6. Die Mix-Ansicht
- 7. Einführung in die Devices
- 8. Automation
- 9. Arbeiten mit Audio-Events
- 10. Arbeiten mit Noten
- 11. Operatoren für lebendige musikalische Sequenzen
- 12. Wechseln zwischen Noten und Audiodaten
- 13. Arbeiten mit Projekten und Exportfunktionen
- 14. MIDI-Controller
- 15. Fortgeschrittene Device-Konzepte
- 16. Willkommen im Grid
- 17. Arbeiten mit einem Tablet-PC
- 18. Device-Referenz
- 19. Impressum