Operator-bezogene Funktionen
Operatoren bieten bereits viele Möglichkeiten, doch in einigen Fällen wollen Sie womöglich noch einen Schritt weiter gehen. Im Folgenden werden wir uns einige Funktionen zum Weiterverarbeiten von Events (Zerschneiden an Repeat-Positionen) und Clips ( ) anschauen sowie das bereits bekannte in Bezug auf die neu erstellten Daten.
Zerschneiden an Repeat-Positionen
Der Vorteil von Repeats liegt darin, dass das ursprüngliche Event alle Repeats beinhaltet und die Parameter sich weiterhin verändern lassen. Dies ist in vielen Fällen besser, als ein Event in eine Reihe kleinerer Events zu zerschneiden. In einigen Fällen jedoch ist dies genau die Methode, die Sie verwenden wollen. Wir demonstrieren das Zerschneiden anhand eines Audio-Events, es funktioniert aber ebenso bei Noten.
Um die Repeats eines Events in eigenständige Events zu konvertieren, selektieren Sie zunächst das Event und wählen dann → .
Dies führt zu demselben Ergebnis, wie das Zerschneiden der Events mit dem Messerwerkzeug an jeder Repeat-Position – mit dem Unterschied, dass bei jeder neu erstellten Region der Repeat-Parameter deaktiviert ist. Sämtliche anderen Expressions und Operatoren bleiben dagegen erhalten, was möglicherweise zu einer veränderten Wiedergabe führt (wie beispielsweise Chance in der obigen Abbildung).
Clips erweitern im Launcher
Durch Operatoren kann die Anzahl der angezeigten Takte in einem Clip erheblich kleiner sein als die tatsächlich wiedergegebenen eigenständigen Takte, wenn der Clip geloopt wird. Abhängig von den verwendeten Modi kann jeder Loop zu ganz unvorhersehbaren Ergebnissen führen. Die erzeugten Loop-Muster wiederholen sich auch nicht zwangsläufig, oder nur in sehr seltenen Fällen.
Mit der Funktion Erweitern können Sie von einem Launcher-Clip neue Clips erstellen, die eine beliebige Anzahl von Loop-Durchgängen des ursprünglichen Clips enthalten können. Alle Operatoren werden dabei deaktiviert und als eigenständige Events in die Clips eingefügt. Im Gegensatz zum "Bouncen" erzeugt die Funktion dieselbe Art von Clip, mit dem Sie begonnen haben – Notenclips bleiben Notenclips, Audioclips bleiben Event-basierte Audioclips. Auf diese Weise können Sie die Auswirkungen sehen, die Operatoren auf Clips haben, wie beispielsweise Loop-Patterns und andere Verknüpfungen. Außerdem können Sie jetzt präzise Bearbeitungen vornehmen, ohne dass sich die Wiedergabe aufgrund von Zufallswerten ändert.
Im folgenden Beispiel dient ein eintaktiger Loop als Ausgangsmaterial.
Um eine Anzahl von Wiederholungen eines Launcher-Clips mit deaktivierten Operatoren zu erstellen, wählen Sie zunächst den ursprünglichen Launcher-Clip aus und wählen dann → . Daraufhin erscheint ein Dialogfenster mit drei Einstellungen.
Unter Anzahl der Wiederholungen stellen Sie die Anzahl der Durchgänge ein, mit welcher der neue Clip erstellt werden soll. Wenn unser Beispielclip einen Takt lang ist, würde der Wert
8
einen neuen Clip mit acht Takten in der nächsten verfügbaren Zelle erstellen.Mit Chance (Wahrscheinlichkeit) beibehalten bleiben die Chance-Operatoren aller Events aktiv. Somit bleibt das zufällige Element bei der Wiedergabe erhalten. Standardmäßig ist diese Option ausgeschaltet, sodass alle Chance-Werte normalisiert und in Events umgerechnet werden (oder nicht).
Mit Verteilung von Expressions beibehalten wird die Verteilung von Expressions aller Events beibehalten (siehe Verteilung von Expressions). Standardmäßig ist diese Option ausgeschaltet, sodass alle Verteilungs-Werte normalisiert und in Events umgerechnet werden.
Wenn wir in unserem Beispielclip die 8
setzen, wird der folgende Clip erstellt.
Und wenn wir dieselben Parameter wie oben verwenden, aber die Chance-Werte beibehalten, wird folgende Variante erstellt.
Hier bleiben nur wenige Dinge unverändert, zum Beispiel Events ohne Operatoren oder mit zugewiesenem Fill-Modus. Einige Events kommen und gehen, wie beispielsweise die blauen Noten in der ersten Reihe, die nur Recurrence-Einstellungen verwenden. Andere Events basieren vollständig auf Zufallswerten, wie die gelbe Note, die auf Schlag eins einmal pro Takt auftaucht. Und wieder andere Events sind miteinander verkettet. Beachten Sie, dass entweder eine frühe gelbe Note ODER eine grüne Note auftaucht (da die grüne Note die Occurrence-Einstellung Ohne vorherige Note hat), aber niemals beide gleichzeitig.
Ob Sie die Funktion Operatoren und die Verteilung der Expressions als eigenständige Noten festzuhalten, bleibt Ihnen überlassen.
nur dazu einsetzen, das Ergebnis der Operatoren grafisch anzeigen zu lassen, oder die Zufallswerte derKonsolidieren
Die Funktion Konsolidieren wurde bereits in vorherigen Kapiteln behandelt.
kann Clips "fixieren", "aufräumen" oder Einstellungen, die bei jeder Wiedergabe variabel sind, fest in den Clip einrechnen. Wo aus einem Launcher-Clip einen sehr viel größeren Clip erstellen kann, normalisiert die Einstellungen eines Clips und behält seine ursprüngliche Größe bei. Dies ist speziell im Arranger hilfreich, wo loopende Clips eine definierte Länge haben.Genau wie Chance und die Expressions-Verteilung beizubehalten, kann diese Parameter ebenfalls beibehalten oder normalisieren. Dies hängt davon ab, ob sich Parameter eines Clips bei jeder Wiedergabe zufällig ändern, oder ob sie einen konsistenten Startwert haben (siehe Startwert-Bereich).
mehrere Optionen bietet, um die auf Zufallswerten basierenden ParameterIn diesem Beispiel verwenden wir denselben Clip, den wir bereits für die
-Funktion im vorherigen Kapitel verwendet haben. Der Clip wurde in den Arranger gezogen und dreimal geloopt.Der Startwert des Clips ist momentan auf Random
gesetzt. Dies bedeutet, dass die Parameter Chance und Verteilung einen neuen zufälligen Wert zugewiesen bekommen, sobald der Clip gestartet wird. Dieses Verhalten wird beibehalten, wenn wie im folgenden Beispiel auf diesen Clip angewendet wird.
Aus den geloopten Regionen sind reale Kopien geworden, wie nach jedem Anwenden von Operatoren, die zu unvorhersagbaren Ergebnissen führen, sind den Events weiterhin zugewiesen. Nur Einstellungen, die mit Sicherheit zu vorhersagbaren Ergebnissen führen (wie beispielsweise Recurrence oder Modi wie Nur Erster), werden in reguläre Events umgewandelt und die ursprünglichen Operatoren entfernt.
.Falls der Clip einen festen Startwert hat, wird dieser Startwert verwendet, um alle auf Zufallswerten basierende Chance- und Verteilungs-Parameter fest in den Clip einzurechnen.
Es sind nun weniger Noten vorhanden aufgrund der direkten und indirekten Wechselbeziehungen zwischen Events. Die einzigen verbliebenen Operatoren sind die, die auf dem Fill-Modus basieren (und alle folgenden Events, deren Modus sich auf Vorherige Events bezieht) sowie Events, die Repeats verwenden. Diese werden weder von noch von verändert.
Falls dem ursprünglichen Clip ein neuer Startwert zugewiesen wird, führt ein erneutes auch zu einem anderen Ergebnis.
Wie auch in diesem Beispiel.
- 0. Willkommen zu Bitwig Studio
- 1. Die Grundlagen von Bitwig Studio
- 2. Die Benutzeroberfläche
- 3. Die Arrange-Ansicht und Spuren
- 4. Browser in Bitwig Studio
- 5. Arranger Clips
- 6. Der Clip-Launcher
- 7. Die Mix-Ansicht
- 8. Einführung in die Devices
- 9. Automation
- 10. Arbeiten mit Audio-Events
- 11. Arbeiten mit Noten
- 12. Operatoren für lebendige musikalische Sequenzen
- 13. Wechseln zwischen Noten und Audiodaten
- 14. Arbeiten mit Projekten und Exportfunktionen
- 15. MIDI-Controller
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- 19. Impressum