10. Arbeiten mit Audio-Events
Wir haben in den ersten Kapiteln schon viel Zeit drauf verwendet, über Clips und ihre Bedeutung bei der Musikproduktion mit Bitwig Studio zu sprechen. Selbst wenn wir uns in den vorherigen Kapiteln anderen Aspekten zugewandt haben, spielen Clips immer noch eine zentrale Rolle. In ihnen halten wir unsere musikalischen Ideen fest, und durch das Bearbeiten, Kopieren und Verschieben dieser Fragmente entsteht unser Song.
Auch wenn wir Clips als "musikalische Atome" bezeichnen, sind diese aus noch kleineren Bestandteilen aufgebaut. In diesem und dem folgenden Kapitel werden wir Noten- und Audio-Events besprechen, aus denen Clips aufgebaut sind. (Immer wenn wir vom "musikalischen Inhalt" eines Clips sprechen, beziehen wir uns auf genau diese Audio- und Noten-Events.)
Wir kennen bereits verschiedene Möglichkeiten zum Bearbeiten ganzer Clips, seien es Arranger-Clips (siehe Das Inspektor-Panel bei Arranger-Clips) oder Launcher-Clips (siehe auch Launcher-Clip-Parameter). Im Detail-Editor-Panel werden wir nun beginnen, auf der Event-Ebene zu arbeiten und die verschiedenen Werkzeuge kennenzulernen. In Kombination mit dem Inspektor-Panel stehen uns so die meisten der Bearbeitungsfunktionen und optimierten Workflows von Bitwig Studio zur Verfügung.
Lassen Sie uns nun mit der Detailarbeit der Musikproduktion beginnen: den Audio-Events.
Audioclips im Detail-Editor-Panel
Musik wird in Bitwig Studio mithilfe von Clips zusammengestellt. So wie die Hauptaufgabe des Automations-Editor-Panels die Arbeit mit verschiedenen Arten von Automationsdaten ist, so ist die Hauptaufgabe des Detail-Editor-Panels die Arbeit mit den musikalischen Inhalten der Clips.
Wenn Sie mit dem Detail-Editor-Panel arbeiten, denken Sie daran, dass jedes Panel mit Zeitleisten sein eigenes Werkzeugmenü hat (siehe Schalter für Arrange-Ansichten). Somit behält jedes dieser Panels sein gerade ausgewähltes Werkzeug bei. Dies scheint zunächst nur eine Kleinigkeit zu sein, ist aber enorm hilfreich. Wenn Sie beispielsweise im Arranger-Panel eine Auswahl treffen und daraufhin direkt in das Detail-Editor-Panel wechseln, um Feinheiten zu editieren, sparen Sie so viele Mausklicks.
Der Aufbau des Detail-Editor-Panels
Indem wir einen Clip doppelklicken, wird das Detail-Editor-Panel aufgerufen und der Clip fokussiert. Für die Beispiele in diesem Kapitel werden wir Audioclips benutzen, und wir beginnen mit einem Doppelklick auf einen Audioclip im Arranger.
Nachdem wir bereits mit dem Arranger-Panel und dem Automations-Editor-Panel gearbeitet haben, sind wir mit den meisten Bedienelementen wie dem Taktlineal (siehe Arrange-Bereich, Arranger-Zeitleiste und Zoomen), die Clip-Aliasse (siehe Spur-Editiermodus), den Taktraster-Einstellungen (siehe Taktraster-Einstellungen), den Snap-Einstellungen (siehe Verschieben von Clips und Snap-Einstellungen) und dem Follow-Playback-Schalter (siehe Schalter für Arrange-Ansichten) bereits vertraut. Sogar den gerade inaktiven Clip-Editing-Schalter (siehe Clip-Editiermodus) finden wir hier. Er zeigt an, dass wir uns gerade im Spur-Editiermodus befinden.
Aber wie bei den vorherigen zeitbasierten Panels auch, sind gerade die Bereiche interessant, die sich verändert haben.
Im zentralen Audio-Event-Bereich werden alle Audio-Events dieses Panels angezeigt. Diese Audio-Events haben ihren eigenen Header, der sich direkt unter dem Clip-Alias befindet und zunächst überflüssig erscheinen mag.
Das nächste Beispiel soll die Beziehung zwischen dem Clip und den enthaltenen Audio-Events verdeutlichen.
Um die Länge eines Clips zu ändern, bewegen Sie die Maus über die rechte obere Ecke des Clip-Alias, bis ein Cursor mit einer eckigen Klammer erscheint. Klicken und ziehen Sie nun die Maus in horizontaler Richtung.
Durch das Kürzen des Clips werden auch die Audio-Events gekürzt. Ein Clip ist in dieser Beziehung sozusagen ein Elternteil, und die Kinder (in diesem Fall die Audio-Events) können nur dort sein, wo es die Eltern erlauben.
Um die Länge eines Events zu ändern, bewegen Sie die Maus über die rechte obere Ecke des Events, bis ein Cursor mit einer eckigen Klammer erscheint. Klicken und ziehen Sie nun die Maus in horizontaler Richtung.
Wie Sie sehen, bleibt der Clip durch das Kürzen des Events unverändert. Sie können innerhalb des leeren Bereichs des Clips verschiedene Dinge tun: ein neues Audio-Event bzw. Sample einfügen, das vorhandene Event mehrmals duplizieren oder den Bereich einfach leer lassen. Sie können den gesamten leeren Bereich nutzen, aber keine Ihrer Aktionen wird die Länge des Clips verändern.
Wie Sie vielleicht schon festgestellt haben, erscheint kein Loop-Cursor beim Header des Audio-Events. Das Loopen ist eine Funktion des Arrangements und somit Clips vorbehalten. Für Audio-Events (oder Noten) gilt das nicht, da sie sich nicht auf der Arrangement-Ebene befinden. Fades können jedoch auch auf einzelne Audio-Events angewandt werden, auf die gleiche Art und Weise wie bei Audioclips (siehe Fades und Crossfades mit Audiomaterial). Und das Dehnen oder Stauchen von Events funktioniert auf dieselbe Art und Weise wie bei Clips (siehe Freies Skalieren von Inhalten).
Audio-Event-Expressions
Auf der linken Seite des Audio-Event-Bereichs können Sie bestimmen, welche Audio-Event-Expression angezeigt (und möglicherweise editiert) werden soll. In den vorherigen Bildern wurde dort ein Auswahlmenü angezeigt. Wenn Sie lieber eine Liste aller verfügbaren Audio-Event-Expressions sehen wollen, ziehen Sie den oberen Rand des Detail-Editor-Panels nach oben, sodass sich das Panel vergrößert und die Liste erscheint.
Audio-Event-Expressions – kurz Expressions – sind Parameter, die für jedes einzelne Event gesetzt werden können. Einige dieser Parameter können sich im zeitlichen Verlauf des Events ändern, ähnlich einer Automationskurve. Andere Parameter bestehen aus einer Serie von Markierungen, welche die Wiedergabe von Audio-Events beeinflussen.
Es kann immer nur eine Expression gleichzeitig bearbeitet werden. Mit einem Klick auf einen Namen in der Liste wählen Sie diese aus. Wir sehen uns diese nun der Reihe nach an. Danach werden wir erfahren, wie wir Expression-Punkte mithilfe eines zufälligen Werts verteilen (Spread). Zuletzt werfen wir einen Blick auf das Comping in Bitwig Studio.
Anmerkung | |
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Zwei Expressions werden hier nicht behandelt, da sie nicht immer verfügbar sind. Im Spur-Editiermodus ist eine Expression-Ansicht des Clips verfügbar, die in weiten Teilen der Arbeit mit Clips im Arranger entspricht (siehe Hinzufügen und Arbeiten mit Arranger-Clips). Im Clip-Editiermodus ist eine Comping-Expression verfügbar. Dies ist ein Modus, mit dem Sie aus einer ganzen Reihe von Takes die perfekte Aufnahme zusammenstellen können. Comping wird in einem eigenen Abschnitt behandelt (siehe Comping in Bitwig Studio). |
Event-Expressions
Audio Events zeigt eine einfache Liste aller Audio-Events an.
Es werden keine Expression-Kurven oder andere Daten angezeigt. Dies erlaubt Ihnen, Audio-Events frei zu bewegen und zu editieren, ohne dabei andere Werte unabsichtlich zu verändern.
Audio-Events werden auf die gleiche Weise verschoben und editiert wie Regionen (siehe Verändern der Clip-Länge), allerdings beschränkt sich der Bereich auf die Länge des Clips, in dem sie sich befinden. Mit Ausnahme des Stift-Werkzeugs stehen Ihnen hier alle Werkzeuge des Arranger-Panels zur Verfügung, einschließlich einer Slide-Funktion.
Um den Inhalt eines Audio-Events zu verschieben, bewegen Sie die Maus über die untere Hälfte der Wellenformanzeige und klicken und ziehen Sie die Maus in horizontaler Richtung. Wenn Sie die ALT-Taste gedrückt halten, können Sie auf eine beliebige Stelle der Wellenformanzeige klicken und die Maus in horizontaler Richtung ziehen.
Halten Sie dabei zusätzlich die SHIFT-Taste gedrückt, um das Einrasten beim Verschieben zu aktivieren.
Stretch-Expressions
Mit Stretch-Expressions können Sie die Wiedergabegeschwindigkeit verändern und somit die Audiodatei dehnen oder stauchen.
Anmerkung | |
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Diese Expression hat nur bei bestimmten Wiedergabemodi von Audio-Events einen Effekt (siehe Stretch). |
Um Audiomaterial mit dieser Expression zu stretchen, können Sie Beat-Markierungen einfügen, um Punkte in einem Audio-Event an einen bestimmten Zeitpunkt zu koppeln. Die Wiedergabegeschwindigkeit zwischen zwei Markierungen wird so angepasst, dass die Punkte immer zum richtigen Zeitpunkt abgespielt werden.
Standardmäßig gibt es nur am Anfang und am Ende eines Events eine Beat-Markierung, aber mithilfe der Stretch-Expression ist es leicht, zusätzliche Beat-Markierungen an den Stellen zu erstellen, wo es bereits ein Onset gibt.
Um eine Beat-Markierung zu erstellen, doppelklicken Sie in einen Bereich eines Events oder bewegen Sie die Maus im unteren Bereich des Events entlang und klicken auf eine der weißen Markierungen, die dort erscheinen.
Um eine Beat-Markierung und das umgebende Audiomaterial zu verschieben, klicken Sie in der unteren Hälfte des Events auf eine Beat-Markierung und ziehen diese mit dem doppelten Pfeilcursor nach rechts oder links.
Um Audiomaterial um eine Beat-Markierung herum zu verschieben, ohne jedoch die Markierung selbst zu verschieben, klicken Sie mit gehaltener ALT-Taste auf eine Beat-Markierung und verschieben sie mit der Maus.
Durch das Verschieben von Beat-Markierungen mit anschließender "Feinjustierung" können Sie sehr schnell und effizient Audiomaterial stretchen.
Um ein Trio von Onsets in Beat-Markierungen umzuwandeln, halten Sie ALT gedrückt und fahren am oberen Rand des Events entlang, bis die gewünschten drei Markierungen auftauchen. Klicken Sie sie an und ziehen Sie diese mit der Maus nach rechts oder links.
Dies ermöglicht es Ihnen, einen bestimmten Bereich des Audiomaterials zu stretchen, während der Rest des Materials nicht verändert wird.
Um die Länge einer Region frei zu stretchen, klicken Sie bei gedrückter ALT-Taste auf eine Region und ziehen Sie sie nach rechts oder links, während Sie sich in der Stretch-Ansicht befinden.
Beachten Sie, dass Sie genau wie bei Clips einen ausgewählten Bereich skalieren können, wenn Sie mit gedrückter ALT-Taste auf den Rand einer Auswahl klicken und ihn verschieben. Wenn Sie mit gedrückter ALT-Taste den Rand eines Events verschieben, wird die Seite – Start oder Ende – aller selektierten Events skaliert (siehe Der Aufbau des Detail-Editor-Panels).
Onsets-Expression
Die Onsets-Expression markiert bestimmte Stellen in einem Audio-Event, bei denen die Hüllkurve eines Sounds starke Veränderungen aufweist.
Onsets werden einerseits dafür verwendet, die Soundqualität einzelner Audio-Events zu erhalten, dienen andererseits aber auch als Schnittpunkte, um einzelne Events in mehrere separate Events aufzuteilen.
Wenn Sie ein Sample zum ersten Mal in ein Projekt von Bitwig Studio hineinziehen, wird es auf Tempo, Länge und Onsets untersucht. Jedes Onset wird als blaue vertikale Linie dargestellt, die in einem kleinen blauen Dreieck im oberen Bereich des Audio-Events mündet.
Anmerkung | |
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Wenn Sie einen Stretch-Modus verwenden, der auf |
Sie können Onsets auch manuell einfügen oder verändern, wenn das Ergebnis der automatischen Analyse zu ungenau war oder wenn Sie die Art des Stretchens während der Wiedergabe verändern möchten (siehe Stretch-Expressions).
Um ein neues Onset zu erstellen, doppelklicken Sie auf einen beliebigen Bereich, der sich nicht in der Nähe eines bereits vorhandenen Onsets befindet.
Um ein Onset zu verschieben, ziehen Sie es mit der Maus auf die gewünschte Stelle.
Anmerkung | |
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Onsets werden in Blau dargestellt. Je stärker die blaue Farbe, desto stärker ist das Onset. Ausgewählte Onsets sind weiß. |
Um ein Onset zu löschen, klicken Sie es doppelt an oder markieren Sie es mit einem einfachen Klick und drücken dann DELETE oder BACKSPACE.
Gain-Expressions
Mit Gain-Expressions lässt sich die Lautstärke von Audio-Events steuern.
Diese Expression besteht aus einer Reihe von Punkten, die Sie genauso erstellen und editieren können wie Automationspunkte (siehe Zeichnen und Editieren von Automationsdaten).
Der Wert der Gain-Expression wird in Dezibel gemessen, wobei eine zentrierte Linie null Dezibel darstellt (Unity Gain).
Eine Gain-Expression ist in ihrer Funktion ähnlich wie eine Lautstärke-Automation. Der Unterschied ist, dass die Expression die Audioquelle selbst beeinflusst, die Lautstärke-Automation dagegen erst am Ende des Signalflusses einer Spur eingesetzt wird (nach dem Durchlaufen der Device-Chain).
Da die Gain-Expression das Quellenmaterial beeinflusst, wird die Wellenformdarstellung entsprechend angepasst und zeigt das Resultat der Expression.
Weiterhin gibt es eine sehr einfache Methode, die Lautstärke von Audio-Events im Detail-Editor-Panel zu bearbeiten, indem Sie auf den Bereich knapp unter der Titelzeile des Events klicken und den Cursor bei gedrückter Maustaste nach oben oder unten ziehen. Diese Funktion ist außerdem bei der Arbeit mit Clips im Detail-Editor-Panel oder direkt im Arranger-Panel verfügbar.
Pan-Expressions
Mit Pan-Expressions lässt sich die Platzierung des Audio-Events im Stereobild steuern.
Diese Expression besteht aus einer Reihe von Punkten, die Sie genauso erstellen und editieren können wie Automationspunkte (siehe Zeichnen und Editieren von Automationsdaten).
Eine Pan-Expression wird mit einer bipolaren Prozentanzeige dargestellt. Wenn die Linie zentriert ist und 0.00 %
anzeigt, liegt das Audio-Event in der Stereomitte, bei 100 %
liegt es ganz rechts und bei -100 %
ganz links.
Genau wie die Gain-Expression wirkt sich die Pan-Expression unmittelbar auf die Audioquelle aus. Es gibt keine direkte Interaktion mit der Pan-Automation, die im Mixer nach der Device-Chain zum Einsatz kommt.
Pitch-Expressions
Mit Pitch-Expressions lässt sich die Tonhöhe der Audio-Events transponieren.
Anmerkung | |
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Diese Expression kommt nur bei bestimmten Wiedergabemodi von Audio-Events zum Einsatz (siehe Stretch). Wenn ein nicht kompatibler Wiedergabemodus ausgewählt ist, werden die Expression-Daten zwar gespeichert, aber mit kleinen Punkten angezeigt, um zu verdeutlichen, dass sie momentan nicht verwendet werden. |
Diese Expression besteht aus einer Reihe von Punkten, die Sie genauso erstellen und editieren können wie Automationspunkte (siehe Zeichnen und Editieren von Automationsdaten).
Pitch-Expressions werden in Halbtönen (oder Halbtonschritten) gemessen, wobei eine zentrierte Linie den Wert 0.00
darstellt (d. h. null Halbtonschritte, also keine Transposition). Der Maximalwert liegt bei 24.00
(zwei Oktaven nach oben), der Minimalwert bei -24.00
(zwei Oktaven nach unten).
Anmerkung | |
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Im Gegensatz zu anderen Expressions können Sie hier in der vertikalen Achse scrollen und zoomen (indem Sie diese anklicken und ziehen). Aus diesem Grund passt sie sich nicht automatisch einem kleinen Detail-Editor-Panel an. |
Die Option Semitone-Snapping lässt die Punkte der Tonhöhenänderungen in Halbtonschritten einrasten. Genau wie bei den Optionen zum Position-Snapping (siehe Verschieben von Clips und Snap-Einstellungen) können Sie dieses Verhalten durch Drücken von SHIFT an- oder abstellen.
Formant-Expressions
Mit Formant-Expressions können die Formanten eines Audio-Events im gewählten Wiedergabemodus verschoben werden. Wie bei Pitch-Expressions wird dies in Halbtönen angegeben.
Anmerkung | |
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Diese Expression kommt nur bei bestimmten Wiedergabemodi von Audio-Events zum Einsatz (siehe Stretch). Wenn ein nicht kompatibler Wiedergabemodus ausgewählt ist, werden die Expression-Daten zwar gespeichert, aber mit kleinen Punkten angezeigt, um zu verdeutlichen, dass sie momentan nicht verwendet werden. |
Verteilung von Expressions
Mit der Spread-Option können Expression-Punkte mithilfe von Zufallswerten verteilt werden. Diese Option ist für Expressions verfügbar, die wie Automationsdaten programmiert werden – für Audio-Events sind dies Gain, Pan, Pitch und Formant. Somit können Expression-Punkte nicht nur einen definierten Wert haben, sondern eine ganze Reihe verschiedener Werte annehmen.
Im folgenden Beispiel werden wir dies anhand einiger Pitch-Expression-Punkte in einem Audio-Event verdeutlichen.
Um einen Spread-Bereich für einen Expression-Punkt festzulegen, ziehen Sie den Expression-Punkt mit gedrückter ALT-Taste nach oben oder unten.
Im Bereich PUNKT des Inspektor-Panels können Sie den numerischen Wert der Verteilung sehen und verändern oder das Histogramm verwenden, sofern mehrere Werte gleichzeitig ausgewählt sind (siehe Das Histogramm).
Wenn Sie einen oder mehrere Expression-Punkte ausgewählt haben, erscheinen zwei horizontale schwarze Linien oberhalb und unterhalb jedes Punktes, welche die Maximalwerte der Verteilung anzeigen. Wenn keine Expression-Punkte ausgewählt sind, werden nur noch die breiteren Linien mit dem Farbverlauf dargestellt.
Wenn die Wiedergabe des Clips startet, werden die Werte für die Wiedergabe in diesem Cycle-Durchgang sofort grafisch dargestellt.
Sobald ein neuer Cycle-Durchgang beginnt oder der Clip neu gestartet wird, werden neue Werte verwendet und angezeigt.
Zuletzt einige Bemerkungen zur Wiedergabe mit Zufallswerten.
Der Übergang zwischen Expression-Punkten mit zufällig ausgewählten Werten ist fließend, ungefähr so, als ob man die verschiedenen Punkte manuell mit einer Kurvenform verbunden hätte. Somit werden selbst im ersten Beispiel dieses Abschnitts (in dem die Kurve der Pitch-Expression nur eine gerade Linie ist) weiche Übergänge verwendet.
Die Erzeugung von Zufallswerten ist von der Startwert-Einstellung des Clips abhängig (siehe Startwert-Bereich). Wenn der Startwert auf
Random
steht, werden neue Werte bei jedem Neustart des Clips erzeugt, einschließlich jedes Loop-Durchgangs. Falls der Startwert einen definierten Wert hat, bleiben die erzeugten Zufallswerte bei jeder Wiedergabe unverändert.Wenn Sie erzeugte Zufallswerte fest in einem Clip verankern wollen, können Sie die Funktion Konsolidieren). Und wenn Sie neue und/oder längere Clips von einem Originalclip erstellen wollen, können Sie die Funktion verwenden (siehe Clips erweitern im Launcher).
verwenden (siehe
Comping in Bitwig Studio
Im Clip-Editiermodus bieten Audioclips eine Comping-Expression-Ansicht. Wenn Sie Audiosignale aufnehmen, können Sie mehrere Takes mithilfe der "Cycle-Aufnahme" in einem Durchgang aufnehmen. Dies ist sowohl im Arranger (siehe Comping-Aufnahmen im Arranger) als auch im Launcher (siehe Comping-Aufnahmen im Launcher) möglich. Die Comping-Ansicht mag zunächst unscheinbar aussehen, aber nach einigen Bearbeitungen wird schnell klar, aus welchen Takes der finale Clip besteht.
In den folgenden Abschnitten behandeln wir den Workflow beim Comping sowie die Arbeit mit Takes und die Möglichkeit, Takes nachträglich einzufügen.
Bearbeitung von Comping-Aufnahmen
Comping in Bitwig Studio basiert auf der Idee, dass man bestimmte Comp-Regionen definiert und dann entscheidet, welche der verfügbaren Take Lanes innerhalb der Region abgespielt wird.
Wenn man "Cycle-Aufnahmen" verwendet, um Takes zu erstellen, wird neu aufgenommenes Comping-Material zunächst in etwa so aussehen.
Um eine Comp-Region zu erstellen, klicken und ziehen Sie mit der Maus über einen Abschnitt einer Take Lane.
Sobald Sie die Maustaste loslassen, wird die Region in ihrer Take-Lane als aktiv angezeigt und in der entsprechenden Farbe in der Composite Lane oben eingefügt.
Um den Inhalt einer Comp-Region zu verschieben, klicken Sie auf den unteren Bereich der Wellenformanzeige der Region in der Composite Lane. Ziehen Sie dann den Cursor bei gedrückter Maustaste nach rechts oder links.
Um die Lautstärke einer Comp-Region zu ändern, klicken Sie auf den oberen Bereich der Wellenformanzeige der Region in der Composite Lane. Ziehen Sie dann den Cursor bei gedrückter Maustaste nach oben oder unten.
Um die Grenzen einer Comp-Region zu ändern, klicken Sie auf die Grenze und ziehen Sie dann den Cursor bei gedrückter Maustaste nach rechts oder links. Auf diese Weise verschieben Sie beide angrenzenden Regionen zusammen. Dies funktioniert mit Regionsgrenzen in jeder Take Lane.
Um die Comp-Region einer anderen Take Lane zu verwenden, klicken Sie auf den inaktiven Bereich einer Take Lane.
Falls eine Comp-Region bereits ausgewählt ist, können Sie die Tasten NACH OBEN und NACH UNTEN verwenden, um eine Take Lane über oder unter der aktuellen Lane auszuwählen. Mit LINKSPFEIL und RECHTSPFEIL wählen Sie die vorherige oder folgende Comp-Region aus. Sobald Sie die Comp-Regionen erstellt haben, können Sie mit den Pfeiltasten somit sehr schnell verschiedene Optionen anhören und auswählen.
Um die Grenze einer Comp-Region in eine Richtung zu verändern, bewegen Sie den Cursor in die Nähe der Grenze, bis ein Pfeil-Cursor zu einer öffnenden oder schließenden Klammer wird. Klicken und ziehen Sie dann die Maus nach links oder rechts.
Wenn Sie die Maustaste loslassen, wird der ausgelassene Teil aus der Composite Lane gelöscht.
Alle Comping-Funktionen können auch auf mehrere Comps angewendet werden, sodass diese zueinander synchron bleiben. Dies ist im Layered-Editing-Modus verfügbar (siehe Layered Comping).
Arbeiten mit Takes
Einige Comping-Funktionen sind innerhalb der Take Lanes verfügbar.
Das Verschieben des Inhalts funktioniert nicht nur für einzelne Comp-Regionen, sondern ist auch für einen ganzen Take sowie für alle Takes auf einmal verfügbar.
Um den Inhalt eines Takes zu verschieben, halten Sie die ALT-Taste gedrückt und klicken und ziehen Sie einen beliebigen Abschnitt der Take Lane nach rechts oder links. In folgendem Beispiel wird der Inhalt der roten Take Lane nach hinten verschoben.
Um den Inhalt aller Takes auf einmal zu verschieben, halten Sie die Tasten SHIFT+ALT gedrückt und klicken und ziehen Sie eine beliebige Take Lane nach rechts oder links. In folgendem Beispiel wird der Inhalt aller Take Lanes nach vorne verschoben.
Um den aktuellen Comp als einen separaten Take zu kopieren, klicken Sie auf den Plus-Schalter (+).
Um eine Audiodatei als neuen Take zum Comp hinzuzufügen, navigieren Sie zu der gewünschten Audiodatei im Browser-Panel und ziehen sie in den Comp.
Außerdem ist die Funktion Funktionen im Clip-Menü), auch für Take Lanes verfügbar. Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Take, den Sie aufteilen wollen.
, die eine Audiodatei in Take Lanes aufteilt (sieheNachdem Sie
ausgewählt und die Optionen im Dialogfenster eingestellt haben, werden neue Takes am Beginn des Comps hinzugefügt.- 0. Willkommen zu Bitwig Studio
- 1. Die Grundlagen von Bitwig Studio
- 2. Die Benutzeroberfläche
- 3. Die Arrange-Ansicht und Spuren
- 4. Browser in Bitwig Studio
- 5. Arranger Clips
- 6. Der Clip-Launcher
- 7. Die Mix-Ansicht
- 8. Einführung in die Devices
- 9. Automation
- 10. Arbeiten mit Audio-Events
- 11. Arbeiten mit Noten
- 12. Operatoren für lebendige musikalische Sequenzen
- 13. Wechseln zwischen Noten und Audiodaten
- 14. Arbeiten mit Projekten und Exportfunktionen
- 15. MIDI-Controller
- 16. Modulatoren, Device Nesting und mehr
- 17. Willkommen im Grid
- 18. Arbeiten mit einem Tablet-PC
- 19. Device-Referenz
- 19. Impressum