Audioclips im Inspektor
Wie wir in diesem Kapitel bereits eingangs erwähnt haben, benutzen wir das Inspektor-Panel schon seit einiger Zeit für die Bearbeitung von Clips. Neben den uns schon bekannten Clip-Einstellungen befindet sich im unteren Bereich des Inspektor-Panels eine große Auswahl an Einstellungen für die musikalischen Inhalte der Clips.
Das Inspektor-Panel bei Audio-Events
Sobald Sie einen Clip auswählen, tauchen bestimmte Parameter im Bereich AUDIO EVENT auf. Wenn Sie allerdings ein Audio-Event selbst auswählen (indem Sie dessen Header im Detail-Editor-Panel anklicken), zeigt das Inspektor-Panel alle Einstellungen und relevanten Funktionen für ein oder mehrere selektierte Events an.
Mit einigen dieser Einstellungen sind wir bereits vertraut. Wir werden neben den verschiedenen Bereichen auch die verfügbaren Funktionen des
-Menüs bei selektierten Audio-Events kennenlernen.Timing
Diese Einstellungen beziehen sich auf die musikalische Position des ausgewählten Events:
Start bestimmt die Startposition des Events innerhalb des Clips oder der Spur. Mit einer Veränderung dieses Werts verschieben Sie das Audio-Event, so wie Sie es mit der Maus innerhalb des Detail-Editor-Panels verschieben.
Anmerkung Beachten Sie, dass Audio-Events immer abgeschnitten werden, sobald sie über die Grenzen des Clips hinaus verschoben werden, in dem sie sich befinden.
Length setzt die Dauer des Events innerhalb eines Clips fest. Eine Änderung des Werts führt dazu, dass das Event verlängert oder verkürzt wird, genau so, als wenn Sie mit dem Klammer-Cursor das rechte Ende des Event-Headers verschieben.
Mit Mute bestimmen Sie, ob das Event bei der Wiedergabe aktiviert oder deaktiviert ist.
Stretch
Diese Einstellungen beziehen sich auf das Verhalten der Audio-Wiedergabe in Bitwig Studio.
Mit Mode bestimmen Sie den Wiedergabe-Algorithmus für das Audio-Event. Die Einstellungen sind in drei Kategorien unterteilt, unter denen sich verschiedene Methoden zum Stretchen von Audiomaterial befinden.
Der GRANULAR-Modus arbeitet zeitbasiert und erlaubt die unabhängige Kontrolle von Tonhöhe und Zeit.
Stretch
ist ein auf die Veränderung der Geschwindigkeit optimierter Algorithmus, um Audiomaterial auf das Projekttempo anzupassen. Wenn Ihre Einstellungen für Tempo und Pitch der Original-Audiodatei entsprechen, verhält sich dieser Algorithmus vollständig neutral. Ihre Audiodaten werden ohne Qualitätseinbußen und ohne hohe Prozessorlast wiedergegeben.Stretch HD
ist eine Art Multiband-Version desStretch
-Algorithmus. Das Audiosignal wird in mehrere Frequenzbänder aufgeteilt und diese dann separat bearbeitet.Slice
zerteilt das Audiosignal in kleine Abschnitte. Die Art und Weise legen Sie mit dem Tail-Parameter fest.Cyclic
fügt Überlappungen zum gedehnten Audiomaterial hinzu, so wie es bei klassischen Hardware-Samplern der Fall war.Elastique Solo
synchronisiert die Größe der Grains zur Wellenlänge des Audiosignals. Dieser Algorithmus eignet sich besonders für Stimmen und andere monophone Klangquellen. Aber auch bei jeglichen anderen Signalen sorgt er für interessante Ergebnisse.
Der SPECTRAL-Modus arbeitet spektralbasiert und erlaubt die unabhängige Kontrolle von Tonhöhe und Zeit.
Elastique
erhält die Transienten eines Signals und ist somit prädestiniert für rhythmisches Audiomaterial.Elastique Eco
eignet sich vor allem für harmonische, nicht rhythmische Audiosignale wie zum Beispiel Pads.Elastique Pro
erhält ebenfalls die Transienten des Ausgangsmaterials, bietet aber zusätzliche Kontrolle der Formanten. Die CPU-Auslastung wird dadurch erhöht.
Der UNSTRETCHED-Modus erlaubt keine unabhängige Kontrolle von Tonhöhe und Zeit.
Raw
ignoriert alle Stretch-Expressions. Events werden mit ihrem ursprünglichen Tempo wiedergegeben, unabhängig vom Tempo des Projekts oder anderen Einstellungen.Repitch
koppelt die Tonhöhe an die Abspielgeschwindigkeit, so wie es bei einer Bandmaschine der Fall ist. Stretch-Expressions werden hier verarbeitet, während Pitch-Expressions ignoriert werden.
Jeder Stretch-Modus verfügt über bis zu drei der folgenden Parameter:
Grain Size verändert die Länge der Audiosegemente, die im ausgewählten Audio-Event gedehnt oder gestaucht werden. Sie haben die Auswahl zwischen kleinen, mittleren und großen Segmenten.
Transients legt fest, wie sich die Onsets-Expression (siehe Onsets-Expression) auf die Wiedergabe auswirkt. Sie können zwischen drei verschiedenen Modi und einem optionalen Modus auswählen:
Die erste Option ist off und hat ein x-Symbol. In diesem Modus wird die Onsets-Expression für die Wiedergabe ignoriert.
Die zweite Option ist soft und hat ein Symbol mit einer vertikalen Linie und einem Dreieck am oberen Ende. In diesem Modus werden die Segmente vor und nach einem Onset weich ineinander überblendet, was in einer nahtlosen, gleichmäßigen Wiedergabe resultiert.
Die dritte Option ist hard und hat ein Symbol mit einer vertikalen Linie und einem halben Dreieck. Dieser Modus ist für rhythmisches Material geeignet und konzentriert sich auf den Bereich, der unmittelbar nach einem Onset liegt.
Der einzelne Schalter mit dem Lautsprechersymbol aktiviert den Vorhör-Modus, bei dem der Bereich unmittelbar nach jedem Onset abgespielt wird, alle anderen Bereiche des Events jedoch stumm geschaltet sind. Dies ist eine akustische Hilfe, wenn Sie Onsets erstellen oder verschieben.
Rate bestimmt das Intervall, mit dem das Audiomaterial zerteilt wird, um es zu bearbeiten und zu stretchen. Folgende Optionen stehen zur Verfügung:
Transienten-Rate legt fest, ob die Bearbeitung auf
Onsets
basieren soll (Standardeinstellung) oder auf einem rhythmischen Intervall (wie beispielsweise1/16
-Noten), was bei Audiomaterial ohne klar erkennbare Transienten vorteilhaft sein kann.Der Parameter Onset Intensity Threshold ist verfügbar, wenn die Transienten-Rate auf auf
Onsets
gestellt ist. Dieser Schwellenwert wird in Prozent angegeben und ermöglicht, dass Onsets unterhalb dieses Werts nicht berücksichtigt werden.
Mit Tail legen Sie die Art und Weise der Überlagerung des Ausklangs von Audiosignalen fest. Sie haben die Wahl zwischen
None
, normalemGranular
-Stretching undPing-Pong
-Delays (wie es bei einigen Vintage-Samplern zur Anwendung kommt).Formant bietet Ihnen zwei Parameter, mit denen Sie die Formanten eines Audiosignals verschieben können:
Mit dem Keyboard-Schalter können Sie die automatische Formant-Verschiebung auf Basis der Tonhöhe ein- oder ausschalten.
Mit der numerischen Anzeige können Sie die Formanten um einen festen Halbtonwert verschieben.
Anmerkung Wenn ein Formant-Parameter im aktuellen Wiedergabemodus verfügbar ist, kann dieser Wert mithilfe der Formant-Expression der Audio-Events automatisiert werden (siehe Formant-Expressions).
Resolution bestimmt die Größe der Spektralhüllkurve, die bei der Verschiebung der Formanten verwendet wird. Größere Werte erzeugen größere Blöcke, welche sich besser für tiefe Frequenzen eignen.
Mit Play Stop können Sie eine Endzeit (in
MINUTEN:SEKUNDEN.MILLISEKUNDEN
) für ein Audio-Event festlegen. Unabhängig von der Länge des Clips wird ein Audio-Event nicht über diesen Punkt hinaus abgespielt werden. (Mithilfe dieser Einstellung wird verhindert, dass sich Tempoänderungen auf diesen Abspielparameter auswirken.)
Tempo
legt das Originaltempo eines Audio-Events fest. Mit dieser Angabe kann Bitwig Studio das Audiomaterial immer korrekt wiedergeben.
Wenn eine Audiodatei in ein Projekt importiert wird, sucht das Programm zuerst nach einem Hinweis auf das Originaltempo im Dateinamen (nach Worten wie z. B. 154bpm
). Wenn dies erf<olglos ist, versucht Bitwig Studio das Tempo so genau wie möglich zu bestimmen.
Dieser Wert kann zu jeder Zeit korrigiert werden, eine Änderung hat aber zur Folge, dass sich die Position und das Timing des Audio-Events ändern.
Fades
Mit den Parametern
und können Sie unabhängige Fades am Anfang und Ende eines Audio-Events erstellen. Wenn Sie dies zusammen mit einem überlappenden Clip tun, können Sie so Crossfades erstellen.Alle Parameter und Funktionsweisen sind dieselben, die auch auf Clipebene angewandt werden (siehe Fades und Crossfades mit Audiomaterial).
Operatoren
Im Gegensatz zu den übrigen Bereichen des Inspektor-Panels werden die Operatoren nur dann angezeigt, wenn Events (und nicht Clips) selektiert werden. Operatoren werden ausführlich in einem eigenen Kapitel behandelt (siehe Kapitel 12: Operatoren für lebendige musikalische Sequenzen).
Expressions
Dieser Bereich beinhaltet drei Expressions, die wir bereits kennen: Gain-Expressions), (siehe Pan-Expressions) und (siehe Pitch-Expressions). Diese Expressions haben zwar sehr unterschiedliche Funktionen, werden aber alle auf dieselbe Art und Weise eingestellt.
(sieheUnterhalb der Texteingabefelder für Pitch-Expression in Halbtonschritten.
und befinden sich Schalter, mit denen wir die Parameterwerte schrittweise um den angegebenen Wert erhöhen oder verringern können. Für die -Expression ist der Wert in Dezibel angegeben, für dieDiese Expressions können, ähnlich wie Automationsdaten, aus mehreren Werten bestehen, die zusammen eine Automationskurve ergeben. Aufgrund dieser Möglichkeit ist der Wert, den Sie im Inspektor-Panel finden, ein Durchschnittswert aller Punkte dieser Expression. Lassen Sie uns das am Beispiel der -Expression erklären.
Der -0.58 dB
ist hier der Durchschnittswert aller fünf Punkte in dieser Expression.
Um die Expression-Kurve zu verändern, ändern Sie den Durchschnittswert in der Liste oder klicken Sie auf einen der Schalter darunter, um den Wert zu erhöhen oder zu verringern.
Diese Arbeitsschritte gelten für alle Expressions in diesem Bereich, egal ob es sich um den Durchschnittswert einer Kurve oder um einen einzelnen Wert handelt.
Die Schalter (mit einem Rechtspfeil) neben den Parameterwerten sind im Normalfall für das Histogramm vorgesehen, wenn mehrere Events gleichzeitig ausgewählt sind (siehe Das Histogramm). Diese Schalter erscheinen aber auch dann, wenn ein oder mehrere Expression-Punkte oder ein Clip selektiert sind.
Auf diese Weise können Sie den Mittelwert der Verteilung für die selektierten Punkte sowohl sehen als auch verändern.
Arbeiten mit mehreren Audio-Events
Mit dem Inspektor-Panel lässt sich auch eine Auswahl mehrerer Events gleichzeitig bearbeiten.
Die meisten der bereits beschriebenen Funktionen lassen sich auch auf eine Auswahl mehrerer Events anwenden. (Eine Ausnahme ist die Funktion Reverse Pattern, die ausschließlich mit einer Auswahl mehrerer Events funktioniert.)
Sobald mehrere Parameter ausgewählt sind, kann die Arbeit mit ihnen allerdings etwas schwieriger werden. Bitwig Studio bietet Ihnen aber eine Reihe von Möglichkeiten, welche Ihnen die Arbeit mit größeren Mengen an Parameterdaten erleichtert.
Mixed-Einstellungen
Wir haben bereits Expressions kennengelernt, die einen Durchschnittswert mehrerer Punkte bilden. Dies funktioniert immer dann, wenn wir es mit Zahlenwerten zu tun haben, allerdings bestehen einige Parameter nur aus Werten für das Ein- oder Ausschalten. Im Falle einer solchen Mixed-Einstellung zeigt das Inspektor-Panel die Parameteranzeige mit diagonalen Streifen an.
Im obigen Bild sind die Schalter Mute, Fade-IN, Fade-OUT und beide Onset-Schalter (Preserve und Vorhören) orange-grau gestreift, um zu verdeutlichen, dass sie bei einigen Events aktiviert, bei anderen deaktiviert sind.
Zusätzlich ist auch das Menü Mode als (mixed)
gekennzeichnet und zeigt somit an, dass nicht alle ausgewählten Events dieselbe Einstellung haben.
Das Histogramm
Schließlich gibt es in Bitwig Studio noch das Histogramm zur Arbeit mit einer Auswahl von mehreren numerischen Werten. Die Aufgabe des Histogramms ist es, unterschiedliche Werte eines Parameters über einen bestimmten Zeitraum, in diesem Fall die Länge ausgewählter Events, darzustellen.
Im Histogramm können Sie Werte aber ebenso modifizieren oder neu erstellen. Dies werden wir am folgenden Beispiel erklären.
Wir beginnen wieder mit dem Drumloop, den wir schon von anderen Stellen des Kapitels kennen.
Wenn wir die Funktion Split at Onsets ausführen, wird das Event an jeder Onset-Markierung zerschnitten, sodass wir nun einen Loop haben, der aus mehreren kleinen Events besteht.
Wir wählen nun alle Events aus, indem wir entweder CTRL+A (CMD+A auf dem Mac) drücken oder aus dem Edit-Menü oder dem Kontextmenü auswählen. Sobald alle Events ausgewählt sind, klicken wir im auf die Pitch-Expression.
Bevor wir fortfahren, seien noch einige Dinge angemerkt.
Erstens: Im Inspektor-Panel heißt diese Auswahl von Events AUDIO EVENTS (19). Die Zahl 19 in der Titelzeile weist uns darauf hin, dass zurzeit 19 Audio-Events ausgewählt sind und alle Funktionen, die nun ausgeführt werden, sich auf alle 19 Events auswirken.
Zweitens: Dort, wo die Events anhand der Onset-Markierung zerschnitten wurden, befinden sich Fades, weil in der Standardeinstellung die Option Automatically create fades on audio clip/event edits eingeschaltet ist. (Diese Einstellung befindet sich im Dashboard im Settings-Tab auf der Seite Behavior im Bereich Fades.)
Die einzigen Stellen, wo keine Überblendungen stattfinden, sind am Startpunkt des ersten und am Endpunkt des letzten Events, weil dort das Event nicht zerschnitten worden ist. Aus diesem Grund werden die beiden Fades-Schalter gestreift dargestellt.
Drittens: Im Expression-Bereich des Inspektor-Panels sehen wir am Ende jedes numerischen Eingabefeldes einen Rechtspfeil. Dieser erscheint, weil wir mehrere Events gleichzeitig ausgewählt haben. Mit einem Klick auf den Pfeil können wir das Histogramm aufrufen.
Mit diesen Erkenntnissen können wir nun fortfahren.
Die Pitch-Expression ist im Moment leer und enthält keine Punkte. Nun klicken wir auf den Regler des Pitch-Parameters, ohne ihn jedoch zu verändern.
Mit einem Klick auf diesen Parameter wird ein Expression-Punkt am Beginn jedes Events erstellt. Auch wenn jeder Punkt zunächst auf dem Wert 0.00
(Halbtöne) steht, haben wir nun eine Arbeitsgrundlage.
Mit einem Klick auf den Rechtspfeil neben dem Pitch-Parameter öffnen Sie das Histogramm.
Das Histogramm besteht aus vier Elementen:
Die große Anzeige auf der rechten Seite ist das eigentliche Histogramm, das eine Anzahl verschiedener Werte anzeigt, die in unserer Auswahl vorkommen. Sie ist momentan leer, da wir noch keine unterschiedlichen Werte haben.
Mean zeigt den Durchschnittswert aller ausgewählten Werte an.
Mit Spread können Sie die Größe des Bereichs verändern, in dem sich die Werte befinden.
Mit Chaos können Sie die ausgewählten Werte per Zufallsprinzip verändern.
Das Verändern des Spread-Reglers würde keine Auswirkung haben, da momentan alle Werte gleich sind. Das Verändern des Mean-Reglers würde alle Werte um den gleichen Betrag verändern und somit auch keine Auswirkung haben. Also klicken wir auf den Regler Chaos und ziehen ihn nach oben.
Nun haben wir eine Variation in dieser Expression.
Wir sehen, dass etwas Leben in die Histogramm-Anzeige gekommen ist. Auf der horizontalen Achse sehen wir die Pitch-Werte der verschiedenen Events – von -24 Halbtönen auf der linken, über null Halbtöne in der Mitte (keine Veränderung der Tonhöhe) bis hin zu +24 Halbtönen auf der rechten Seite. Die vertikale Achse zeigt uns grob die Anzahl der Events an, die in der Nähe des Werts gefunden wurden.
Die Verteilung der Werte tendiert zur linken (negativen) Seite, und tatsächlich zeigt uns Mean an, dass der Durchschnittswert bei -1.31
Halbtönen liegt. Im Inspektor-Panel sehen wir einen identischen Pitch-Wert, der uns verdeutlicht, dass diese beiden Regler identisch sind.
Der Chaos-Wert wird in der Einheit des ausgewählten Parameters dargestellt, in diesem Fall handelt es sich also um eine Verschiebung um 25.25
Halbtöne. Weil die Pitch-Expression als bipolarer Wert angegeben wird, bedeuten 25.25
Halbtöne also eine Verteilung zwischen -12.125 und +12.125 Halbtönen.
Wenn wir uns den neuen Verlauf der Pitch-Expression im Detail-Editor-Panel anschauen, stellen wir fest, dass der höchste Punkt ungefähr bei +12 Halbtönen liegt (beim vierten Taktschlag) und der niedrigste Punkt bei ungefähr -12 Halbtönen (ebenfalls beim vierten Taktschlag, unmittelbar vor dem höchsten Event).
Wenn uns der Verlauf der Expression gefällt, uns aber etwas zu extrem ist, können wir wieder das Histogramm aufrufen und den Spread-Wert verringern, um den Wertebereich etwas einzuengen.
Weil der Spread-Regler auf einen Wert unterhalb 100 %
eingestellt ist, wird der Wertebereich in der Tat eingeschränkt. Die Kurve des Histogramms wird schmaler und höher – ein Anzeichen dafür, dass mehrere unserer 20 Punkte sehr nah aneinander liegen. Die Kurvenform ist jedoch mit der Ausgangsform vergleichbar.
Interessanterweise wurde der Chaos-Wert wieder auf 0.00
zurückgesetzt, als wir das Histogramm erneut aufgerufen haben. Dies passierte unmittelbar nachdem wir die Einstellung für Chaos vorgenommen und die Maustaste losgelassen haben. Dasselbe war auch bei der Spread-Funktion der Fall, die nun wieder auf 100 %
zurückgestellt ist, nachdem wir die Maustaste losgelassen haben.
Jeder dieser beiden Werte hat einen bestimmten Anteil an der Verteilung der Expression-Punkte. Im Gegensatz zu Mean beziehen sie sich aber auf bevorstehende Veränderungen und reflektieren nicht die Werte, die im Histogramm aktuell angezeigt werden.
Schließlich können wir mit der Mean-Funktion die gesamte Expression verschieben, sodass sie nicht mehr um den Wert null zentriert ist.
Indem wir Mean auf 12.00
stellen, verschiebt sich der Durchschnittswert um eine Oktave nach oben. (Auch hier hätten wir wiederum den Pitch-Parameter benutzen können, um zum gleichen Ergebnis zu kommen.)
Dies war ein kurzer Überblick über die Funktionsweise des Histogramms. Wir haben deshalb so viel Zeit damit verbracht, weil das Histogramm an allen Stellen von Bitwig Studio verfügbar ist, wo eine Gruppe von numerischen Werten selektiert werden kann.
- 0. Willkommen zu Bitwig Studio
- 1. Die Grundlagen von Bitwig Studio
- 2. Die Benutzeroberfläche
- 3. Die Arrange-Ansicht und Spuren
- 4. Browser in Bitwig Studio
- 5. Arranger Clips
- 6. Der Clip-Launcher
- 7. Die Mix-Ansicht
- 8. Einführung in die Devices
- 9. Automation
- 10. Arbeiten mit Audio-Events
- 11. Arbeiten mit Noten
- 12. Operatoren für lebendige musikalische Sequenzen
- 13. Wechseln zwischen Noten und Audiodaten
- 14. Arbeiten mit Projekten und Exportfunktionen
- 15. MIDI-Controller
- 16. Modulatoren, Device Nesting und mehr
- 17. Willkommen im Grid
- 18. Arbeiten mit einem Tablet-PC
- 19. Device-Referenz
- 19. Impressum