Wiedergabe von Launcher-Clips
So wie wir uns im letzten Kapitel mit dem Abspielen von Clips im Arranger beschäftigt haben, werden wir uns nun dem Abspielen von Launcher-Clips zuwenden. Da nun aber zwei Sequenzer gleichzeitig laufen, müssen wir zunächst die Beziehung zwischen dem Arranger und dem Launcher erläutern. Wenn Sie die Verbindung zwischen den beiden Sequenzern verstehen, werden Sie das volle Potenzial von Bitwig Studio nutzen können — und wahrscheinlich zu sehr interessanten musikalischen Ergebnissen kommen.
Wie Launcher und Arranger zusammenarbeiten
Wenn wir über die beiden unterschiedlichen Sequenzer von Bitwig Studio nachdenken, hilft es, wenn wir uns die folgenden Konzepte bewusst machen:
Die Transport-Engine bestimmt alle zeitbasierten Funktionen, sei es die Wiedergabe von Launcher-Clips, das Aufnehmen von Clips im Arranger oder umgekehrt.
Das Taktlineal des Arrangers beeinflusst auch das Clip-Launcher-Panel. Sie können zwar Launcher-Clips abspielen, wann immer Sie wollen, aber die oben beschriebene Launch-Quantisierung wird zunächst immer benutzt, um Launcher-Clips mit bereits arrangierten Clips zu synchronisieren und in einen musikalischen Zusammenhang zu stellen.
In jeder Spur kann entweder nur der Launcher oder nur der Arranger aktiv sein.
In der Grundeinstellung ist auf jeder Spur zunächst der Arranger aktiv. Der Launcher übernimmt die Kontrolle der Spur, sobald ein Launcher-Clip abgespielt oder aufgenommen wird oder wenn der Stop-Clips-Schalter der Spur gedrückt wird. Der Arranger wird nur dann wieder aktiv, wenn der Schalter Switch Playback to Arranger gedrückt wird.
Alle Spuren können auf einmal zwischen Arranger und Launcher umgeschaltet werden. Der Launcher übernimmt die Kontrolle aller Spuren, wenn entweder der Schalter Global Stop Clips gedrückt oder eine Szene getriggert wird. Der Arranger übernimmt die Kontrolle aller Spuren, wenn der Schalter Global Switch Playback to Arranger gedrückt wird.
Sie können Bitwig Studio natürlich so benutzen, als ob es nur einen Sequenzer hätte, indem Sie nur den Arranger benutzen (um z. B. einen komplett komponierten Song zu erstellen) oder nur den Clip-Launcher (um mit Elementen frei zu improvisieren). Sie können aber auch die meisten Ihrer Spuren vom Arranger laufen lassen und ab und zu Spuren auf den Launcher umschalten, um zu improvisieren.
Es gibt kein "Richtig oder Falsch" beim Benutzen der beiden Sequenzer. Nur Optionen.
Wiedergabe von Launcher-Clips
Um einen Clip normal zu triggern, klicken Sie auf den Play-Schalter in seiner oberen linken Ecke oder drücken Sie ein Pad auf Ihrem Controller, der diesem Clip zugewiesen ist. So wird der Clip mit seinen Start-Einstellugen der Gruppe Main getriggert (siehe Launch).
Um einen Clip mit den alternativen Start-Einstellungen zu triggern (ALT-trigger), halten Sie die ALT-Taste gedrückt und klicken Sie auf den Play-Schalter in seiner oberen linken Ecke. Wenn Sie einen Controller verwenden, halten Sie die SHIFT-Taste gedrückt (lesen Sie bitte die Dokumentation Ihres Controllers für weitere Informationen) und drücken das Pad, welches dem Clip zugewiesen ist. So wird der Clip mit seinen Start-Einstellugen der Gruppe ALT getriggert (siehe Launch).
Falls die Transport-Engine vorher gestoppt war, wird sie jetzt wieder aktiviert (andernfalls könnte kein Clip wiedergegeben werden).
Sobald ein Clip abgespielt wird, erscheint ein schwarzes Rechteck um den Play-Schalter, der ihn als aktiven Clip markiert. Ein Clip bleibt solange aktiv, bis ein anderer Clip auf der Spur abgespielt wird, der Stop All Clips-Schalter der Spur (oder der globale) gedrückt wird oder der Switch Playback to Arranger-Schalter der Spur (oder der globale) gedrückt wird. Wenn die Transport-Engine läuft, spielen alle aktiven Clips ab.
Im obigen Bild wird Ihnen vielleicht eine vertikale Linie im aktiven Clip aufgefallen sein. Jeder aktive Clip hat seine eigene Clip-Abspiellinie, welche die Abspielposition innerhalb des Clips anzeigt, sofern die Transport-Engine aktiv ist.
Um die normale Release-Aktion für einen Clip zu triggern, lassen Sie einfach die Maustaste (oder das Controller-Pad) los, mit dem Sie den Clip getriggert haben. So wird die Main Release-Aktion des Clips ausgeführt.
Um die alternative Release-Aktion für einen Clip zu triggern (ALT-trigger), halten Sie die ALT-Taste gedrückt und lassen Sie die Maustaste los, mit dem Sie den Clip getriggert haben. Wenn Sie einen Controller verwenden, halten Sie die SHIFT-Taste gedrückt (lesen Sie bitte die Dokumentation Ihres Controllers für weitere Informationen) und lassen das Pad los, mit dem Sie den Clip getriggert haben. So wird die ALT Release-Aktion des Clips ausgeführt.
Anmerkung | |
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Das Triggern eines Clips und das Loslassen der Trigger-Taste bzw. des Trigger-Pads lösen zwei unterschiedliche Aktionen aus. Somit ist es möglich, einen normalen Trigger (Main) mit einer alternativen Release-Aktion (ALT) zu kombinieren, indem Sie zusätzlich die ALT-Taste oder die SHIFT-Taste am Controller gedrückt halten, während Sie das Pad loslassen. Der umgekehrte Weg funktioniert ebenfalls: ALT-triggern Sie einen Clip, lassen dann zunächst die ALT-Taste oder die SHIFT-Taste am Controller los, und erst danach das Pad oder die Taste des Clips. Somit wird die Main Release-Aktion des Clips ausgeführt. Die mag in der Theorie kompliziert klingen, aber Ihre Finger werden sich schnell daran gewöhnen. |
Um eine Szene zu triggern, klicken Sie auf den Play-Schalter in seiner linken oberen Ecke. Daraufhin werden alle Clips abgespielt, die in dieser Szene vorhanden sind, und alle Clips auf Spuren gestoppt, in denen kein Clip für diese Szene vorhanden ist.
Genau wie bei Clips führt ein einfacher Klick zu einem Main Trigger der Szene, bei gleichzeitigem Halten der ALT-Taste zu einem ALT-trigger. Auch die Release-Aktionen verhalten sich genauso.
Anmerkung | |
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Falls die Einstellung Record on scene launch aktiviert ist, startet die Aufnahme auch in leeren Zellen aufnahmebereiter Spuren (siehe Das Layout des Clip-Launchers). Falls die Option Start-Einstellungen überschreiben der Szene aktiviert ist, werden alle Clips mit den Main- und ALT-Trigger-Einstellungen der Szene gestartet. Dies ist insbesondere dann hilfreich, wenn Sie die Start-Q(uantisierung) aller Clips einer Szene anpassen wollen. |
Um alle Clips auf einer Spur zu stoppen, klicken Sie entweder den Stop All Clips-Schalter der Spur oder einen Stopp-Schalter einer leeren Zelle.
Somit stoppen auch alle Clips im Arranger, weil der Launcher die Kontrolle über die Spur übernommen hat. Jeder Stop All Clips-Schalter richtet sich nach der voreingestellten Launch-Quantisierung.
Um alle Clips zu stoppen, klicken Sie den globalen Stop All Clips-Schalter.
Dies stoppt zwar alle Clips innerhalb der voreingestellten Launch-Quantisierung, die Transport-Engine bleibt aber aktiv.
Um dem Arranger die Kontrolle über die Spur zurückzugeben, klicken Sie den Schalter Switch Playback to Arranger.
Dies führt zum sofortigen Umschalten ohne Berücksichtigung der Launch-Quantisierung.
Um dem Arranger die Kontrolle über alle Spuren zurückzugeben, klicken Sie den globalen Schalter Switch Playback to Arranger.
Dies führt zum sofortigen Umschalten ohne Berücksichtigung der Launch-Quantisierung.
Wechseln der Taktart
Genau wie Sie Taktartwechsel im Arranger erstellen können (siehe Taktartwechsel), lässt sich die Taktart auch aus dem Clip-Launcher heraus ändern. Platzieren Sie einen Launcher-Clip auf der Master-Spur und stellen Sie den Signature-Parameter wie gewünscht ein (siehe Taktart-Bereich). Durch das Abspielen dieses Clips wird die eingestellte Taktart der Transport-Steuerung überschrieben.
- 0. Willkommen zu Bitwig Studio
- 1. Die Grundlagen von Bitwig Studio
- 2. Die Benutzeroberfläche
- 3. Die Arrange-Ansicht und Spuren
- 4. Browser in Bitwig Studio
- 5. Arranger Clips
- 6. Der Clip-Launcher
- 7. Die Mix-Ansicht
- 8. Einführung in die Devices
- 9. Automation
- 10. Arbeiten mit Audio-Events
- 11. Arbeiten mit Noten
- 12. Operatoren für lebendige musikalische Sequenzen
- 13. Wechseln zwischen Noten und Audiodaten
- 14. Arbeiten mit Projekten und Exportfunktionen
- 15. MIDI-Controller
- 16. Modulatoren, Device Nesting und mehr
- 17. Willkommen im Grid
- 18. Arbeiten mit einem Tablet-PC
- 19. Device-Referenz
- 19. Impressum