Notenclips im Inspektor

Genau wie bei Audio-Events können mit dem Inspektor-Panel auch alle Details von Noten angezeigt und editiert werden. Um im Inspektor-Panel Noten anzuzeigen, müssen wir sie zuerst im Detail-Editor-Panel auswählen.

Auswählen von Noten

Um eine einzelne Note auszuwählen, klicken Sie sie an.

Um mehrere Noten auszuwählen, klicken Sie auf einen freien Bereich und ziehen Sie ein Rechteck um die gewünschten Noten.

Sie können mehrere Noten auch auf folgende Arten auswählen:

  • Nachdem Sie eine Note ausgewählt haben, halten Sie CTRL (CMD auf dem Mac) gedrückt und klicken Sie auf weitere Noten, um die Auswahl zu vergrößern.

  • Klicken Sie auf eine Note der Klaviatur, um alle Noten derselben Tonhöhe auszuwählen.

  • Klicken und ziehen Sie mit dem Zeitauswahlwerkzeug über einen Bereich, in dem alle angezeigten Noten ausgewählt werden sollen.

    (Um die so ausgewählten Noten zu verschieben, wechseln Sie zum Auswahlwerkzeug zurück.)

Um die nachfolgende Note auszuwählen, drücken Sie ALT+RECHTSPFEIL.

Um die vorherige Note auszuwählen, drücken Sie ALT+LINKSPFEIL.

Wenn Sie eine Note ausgewählt haben, können Sie die Auswahl auf ähnliche Weise vergrößern, indem Sie SHIFT+ALT+RECHTSPFEIL oder SHIFT+ALT+LINKSPFEIL drücken.

Sobald Sie eine Notenauswahl getroffen haben, werden im Inspektor-Panel alle relevanten Einstellungen und Funktionen angezeigt.

Das Inspektor-Panel und Noten-Events

Genau wie bei Audioclips und -events werden beim Auswählen von Notenclips bestimmte Parameter und Funktionen im NOTE-Bereich des Inspektor-Panels angezeigt, beim Auswählen der Note selbst hingegen zeigt das Inspektor-Panel alle relevanten Einstellungen und Funktionen für die selektierte Note an.

Wir schauen uns die verschiedenen Bereiche der Reihe nach an und widmen uns außerdem den Funktionen, die im Event-Menü verfügbar sind, sobald Noten-Events selektiert werden.

Timing und Mute

Mit diesen Einstellungen legen Sie die musikalische Position der Note fest und bestimmen, ob sie stumm geschaltet ist oder nicht:

  • Mit Start bestimmen Sie die Startposition der Note innerhalb des Clips oder der Spur. Wenn Sie diesen Wert verändern, wird die Note verschoben, so wie Sie sie im Detail-Editor-Panel mit der Maus verschieben.

  • Mit Length bestimmen Sie die Dauer der Note innerhalb des Clips. Wenn Sie diesen Wert verändern, verlängern oder verkürzen Sie die Note, so als würden Sie mit dem Klammer-Cursor die rechte Ecke der Note verändern.

  • Mit Mute bestimmen Sie, ob das Event bei der Wiedergabe aktiviert oder deaktiviert ist.

Note-Properties

Diese Parameter beeinflussen die Art und Weise, wie ausgewählte Noten abgespielt werden:

  • Channel bestimmt den internen Kanal, auf dem die Note abgespielt wird. Dies kann zum Routing innerhalb eines Instrument-Layer-Devices verwendet werden oder direkt zu VST-Plug-ins oder MIDI-Hardware gesendet werden, die mehrere Kanäle verarbeiten können.

  • Mit Key wird die Grundtonhöhe der Note festgelegt. Diese wird als MIDI-Notenwert angezeigt, wobei C3 ungefähr 261.262 Hertz ("mittleres C") und A3 440 Hertz entspricht. Beim Verändern dieses Werts passiert dasselbe wie beim Verschieben der Note mit der Maus nach oben oder unten.

    Jede Micropitch-Expression wird relativ zur Key-Einstellung der Note vorgenommen.

  • Mit Velocity bestimmen Sie die Anschlagsstärke, mit der die Note wiedergegeben werden soll. Sie wird auf einer Skala von 0.00 % bis 100 % eingestellt und ist nur eine weitere Anzeige der Velocity-Expression einer Note (siehe Velocity-Expressions).

  • Vel Spread legt den bipolaren Bereich der Verteilung für die Note fest (siehe Verteilung von Expressions). Falls also eine Note einen Velocity-Wert von 78.7 % und einen Vel Spread-Wert von 10 % hat, wird die Note mit einer Anschlagsstärke zwischen 68.7 % und 88.7 % abgespielt.

  • R-Velocity steht für Release-Velocity. Damit bestimmen Sie die Geschwindigkeit, mit der die Note losgelassen werden soll. Sie können dies mit einem Wert zwischen 0.00 % und 100 % einstellen. Dieser Parameter wird je nach Instrument unterschiedlich verarbeitet.

Operatoren

Im Gegensatz zu den übrigen Bereichen des Inspektor-Panels werden die Operatoren nur dann angezeigt, wenn Noten (und nicht Clips) selektiert werden. Operatoren werden ausführlich in einem eigenen Kapitel behandelt (siehe Kapitel 12: Operatoren für lebendige musikalische Sequenzen).

Expressions

In diesem Bereich befinden sich fünf Expressions, die wir bereits kennen: Gain (siehe Gain-Expressions), Pan (siehe Pan-Expressions), Pitch (auch Micropitch-Expression genannt; siehe Micropitch-Editiermodus), Timbre (siehe Timbre-Expressions) und Pressure (siehe Pressure-Expressions). Diese Expressions haben zwar alle sehr unterschiedliche Funktionen, werden aber auf dieselbe Art und Weise programmiert.

Diese Expressions werden in verschiedenen Werten angegeben: Gain in Dezibel, Pan und Timbre mit bipolaren Prozentwerten und Pitch in Halbtonschritten.

Diese Expressions können, ähnlich wie Automationsdaten, aus mehreren Werten bestehen, die zusammen eine Automationskurve ergeben. Aufgrund dieser Möglichkeit ist der Wert, den Sie im Inspektor-Panel finden, ein Durchschnittswert aller Punkte dieser Expression. Lassen Sie uns das am Beispiel der Gain-Expression erklären.

Die Gain-Expression dieser Note besteht aus zwei Punkten und einer Kurve. Der Wert -6.81 dB des Gain-Parameters ist hier der Durchschnittswert der beiden Punkte.

Um die Kurve einer Note-Expression zu ändern, geben Sie einen anderen Durchschnittswert in das Texteingabefeld ein.

Dies funktioniert auch dann, wenn Sie mehrere Noten gleichzeitig ausgewählt haben.

Event-Menü-Funktionen

Diese Schalter führen folgende Funktionen an einer oder mehreren selektierten Noten aus:

  • Reverse dreht das ausgewählte Event um, sodass es rückwärts abgespielt wird.

    Die beiden folgenden Bilder zeigen eine Gruppe von Events, bevor und nachdem der Reverse-Befehl ausgeführt worden ist:

    Beachten Sie, dass auch die Expressions umgedreht werden.

  • Reverse Pattern dreht die Reihenfolge der ausgewählten Events um, sodass das letzte Event zuerst abgespielt wird etc. Die Events werden weiterhin vorwärts abgespielt.

    [Anmerkung]Anmerkung

    Diese Funktion ist nur dann verfügbar, wenn mehrere Events ausgewählt sind.

    Die folgenden Abbildungen zeigen eine Gruppe von ausgewählten Events, bevor und nachdem die Funktion Reverse Pattern angewandt worden ist:

    Beachten Sie, dass Expressions nicht verändert werden.

  • Scale 50 % halbiert die Länge von Noten, sodass sie doppelt so schnell abgespielt werden. Alle Expressions werden proportional dazu angepasst.

    Die folgenden Bilder zeigen die selektierten Noten, bevor und nachdem sie mit dem Befehl Scale 50 % bearbeitet worden sind:

  • Scale Each 50 % ist ähnlich der Funktion Scale 50 % mit dem Unterschied, dass die Startzeit jedes selektierten Audio-Events unverändert bleibt.

  • Scale 200 % verdoppelt die Länge von Noten, sodass sie halb so schnell abgespielt werden. Auch hier werden alle Expressions proportional dazu angepasst.

    Die folgenden Bilder zeigen die selektierten Noten, bevor und nachdem sie mit dem Befehl Scale 200 % bearbeitet worden sind:

    [Anmerkung]Anmerkung

    Beachten Sie, dass Noten in den Clip passen müssen, in dem sie sich befinden.

  • Scale Each 200 % ist ähnlich der Funktion Scale 200 % mit dem Unterschied, dass die Startzeit jedes selektierten Audio-Events unverändert bleibt.

  • Bei Scale… muss der Wert der Skalierung manuell eingegeben werden, zusammen mit der Option Scale each (keep position), die festlegt, ob die Startzeit jedes selektierten Audio-Events unverändert bleibt oder nicht.

  • Slice In Place… zerschneidet das ausgewählte Event anhand des gewählten Taktrasters in einzelne, gleich große Teile.

  • Slice At Repeats zerschneidet selektierte Audio-Events mithilfe des Repeats-Operators und erzeugt so neue Events (siehe Zerschneiden an Repeat-Positionen). Falls ein selektiertes Event Repeats nicht aktiviert hat, erfolgt keine Änderung.

  • Quantize ist mit der Funktion Quantize… identisch, mit der Ausnahme, dass hier immer die zuletzt eingestellten Parameter verwendet werden.

  • Quantize… verschiebt den Start- und/oder Endpunkt einer Note in Relation zum Taktraster. Der Parameter-Anzeigebereich dieser Funktion erscheint, wenn Sie auf den Schalter mit dem Rechtspfeil klicken.

    • Grid Mode legt fest, ob die Rastereinstellung des gerade aktiven Editors benutzt werden soll oder ob mit Custom ein eigenes Raster zur Anwendung kommen soll.

    • Mithilfe des Custom Grid können Sie die Taktraster-Auflösung und Taktraster-Unterteilung für die Quantisierung einstellen (siehe Taktraster-Einstellungen).

      [Anmerkung]Anmerkung

      Dies ist nur dann verfügbar, wenn Grid Mode auf Custom eingestellt ist.

    • Shuffle legt den Anteil des Swing/Grooves (siehe Transportbereich) fest, der auf das Taktraster für die Quantisierung angewandt werden soll.

    • Mit Humanize können Sie der Quantisierung zufällige Abweichungen hinzufügen. Durch diese kleinen Unzulänglichkeiten entsteht eher der Eindruck, dass ein Mensch statt einer Maschine die Daten eingespielt hat.

    • Start Amount bestimmt den Anteil der Quantisierung der Startposition eines Events.

      Ein Wert von 50.0 % würde beispielsweise die Startposition eines ausgewählten Events auf die Stelle setzen, die sich genau zwischen der Startposition und dem nächstgelegenen Punkt eines Taktrasters befindet. Ein Wert von 100.0 % platziert das Event genau auf den nächstgelegenen Punkt eines Taktrasters.

    • End Amount bestimmt den Anteil der Quantisierung des Endpunkts eines Events.

    [Anmerkung]Anmerkung

    Humanize ist der Letzte der Quantisierungsbefehle. Bei aktiviertem Humanize wird ein Event selbst bei einem Start Amount von 100 % nicht zwangsläufig exakt auf das Taktraster verschoben.

    Den Quantisierungsbefehl können Sie entweder durch einen Klick auf Apply ausführen (am unteren Ende des Parameterbereichs) oder Sie können Quantize Time direkt anklicken.

  • Make Legato verändert die Länge eines ausgewählten Events, sodass es (oder der Akkord, zu dem es gehört) unmittelbar vor dem nächsten Event endet. So wird eine nahtlose Reihe von Events erzeugt.

    Die folgenden Abbildungen zeigen eine Gruppe von ausgewählten Events, bevor und nachdem die Funktion Legato angewandt worden ist:

  • Transpose a Semitone Up erhöht die Tonhöhe selektierter Events um einen Halbton.

  • Transpose a Semitone Down verringert die Tonhöhe selektierter Events um einen Halbton.

  • Transpose an Octave Up verschiebt Noten um 12 Halbtöne nach oben (in musikalischer Notation, 8va). Diesen Befehl können Sie auch durch Drücken von SHIFT+PFEIL-NACH-OBEN ausführen.

  • Transpose an Octave Down verschiebt Noten um 12 Halbtöne nach unten (in musikalischer Notation, 8vb). Diesen Befehl können Sie auch durch Drücken von SHIFT+PFEIL-NACH-UNTEN ausführen.

Arbeiten mit mehreren Noten-Events

Genauso wie bei Audio-Events ist auch bei Noten-Events das Histogramm verfügbar, sobald mehrere Noten ausgewählt sind (siehe Das Histogramm).

In diesem Beispiel erscheint im unteren Bereich des Inspektor-PanelsNOTES (18), was bedeutet, dass gerade 18 Noten ausgewählt sind. Durch diese Auswahl mehrerer Noten können die Parameter für Velocity, R-Velocity, Gain, Pan, Pitch und Timbre alle auf das Histogramm zugreifen.

Das Histogramm verhält sich hier genauso wie bei Audio-Events (siehe Das Histogramm). Das Histogramm kann hilfreich sein, wenn Sie z. B. Noten eingezeichnet haben, deren Anschlagsstärke nicht stark variiert.

So lassen sich subtile – oder nicht subtile – Variationen mit dem Histogramm erstellen. Sie werden mit Sicherheit noch weitere interessante Einsatzmöglichkeiten finden.

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