Reverb
Jedes Reverb-Device ist ein zeitbasierter Prozessor, der Eingangssignale in der Regel "verlängert", indem er Rauminformationen oder andere Töne und Sounds hinzufügt.
Convolution
Echtzeit-Faltungshall (Real-time Convolution, engl.) ist ein DSP-Verfahren, um den Klangcharakter eines Sounds auf einen anderen zu übertragen. Dabei wird jedes Sample des Eingangssignals 'durch' eine geladene Impulsantwort (Impulse oder Impulse Response, engl.) geschickt. Auf diese Weise werden beide Sounds miteinander gemischt, genauer gesagt werden die Spektren der beiden Sounds miteinander multipliziert, sodass das Ausgangssignal nur aus Frequenzen besteht, die in beiden Signalen vorhanden sind – unter Beibehaltung der Relation zueinander. Mit diesem Verfahren kann der Nachhall realer Räume simuliert werden, aber auch der Klangcharakter bestimmter Geräte (wie beispielsweise ein Verstärker oder der Mix-Bus eines Mischpults). Ebenfalls können synthetisch generierte Impulsantworten (in der Bibliothek unter Synthetic
) verwendet werden, genauso wie prinzipiell jedes beliebige Audiosignal (beispielsweise eine lang gehaltene Note eines Pianos oder ein rhythmisches Pattern) als Impulsantwort dienen kann.
Convolution ist ein internes Bitwig Device mit einfachem Zugriff auf die wichtigsten Parameter wie Nachhallzeit oder Klangfarbe. Die erforderliche Impulsantwort (impulse) kann aus einem Kanal (mono), zwei Kanälen (stereo) oder vier Kanälen ("true stereo") bestehen. Sobald Sie eine beliebige Audiodatei aus dem Browser oder dem Dateimanager des Betriebssystems auf Convolution ziehen, werden die ersten 45 Sekunden als Impulsantwort geladen. Wenn Sie einen Clip aus Ihrem Projekt oder dem Browser auf das Device ziehen, wird daraus direkt eine Impulsantwort erstellt und geladen.
Anmerkung | |
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Falls eine Dateikonvertierung notwendig ist, wird die Impulsantwort im Unterordner |
Ein Klick auf das Ordner-Symbol oder den Impulse-Namen in der Kopfzeile des Devices öffnet den Impulse-Browser, der alle mitgelieferten Impulsantworten anzeigt. Aufgrund der Wellenformdarstellung lässt sich bereits den Charakter der Impulsantwort erkennen, außerdem werden Länge, Kategorie und Kanalanzahl angezeigt. Ein Klick auf den Schalter Import… öffnet ein Dateiauswahlfenster, in dem mehrere Dateien oder ganze Ordner zum Import ausgewählt werden können. Die Dateien werden in Impulsantworten konvertiert und im Ordner Impulses
der Bitwig Benutzerbibliothek gespeichert.
Startpunkt und Endpunkt der Impulsantwort können visuell in der Wellenformanzeige verändert werden (ähnlich wie im Sampler), oder als numerische Werte im Inspektor eingegeben werden. Wird auf die Anzeige der Lautstärkehüllkurve (Volume Envelope) umgeschaltet, kann die Lautstärke des Start- und Endpunkts sowie das Timing und die Lautstärke des Mittelpunkts eingestellt werden. Auch hier sind alle Werte im Inspektor editierbar. Sobald der Verlauf der Hüllkurve geändert wird, erscheint ein roter Punkt im Schalter Volume Envelope, ähnlich der Anzeige von Automationspunkten.
Eine Änderung des Tune-Parameters führt zum Resampling der Impulsantwort, das in einer Änderung der Tonhöhe und der Länge resultiert, entsprechend dem eingestellten Halbtonwert. Brightness steuert einen Tilt-EQ, der das gesamte Frequenzspektrum "kippt", sodass entweder Bässe oder Höhen betont werden. Weiterhin gibt es Regler für Pre-delay, Wet Gain und sowie einen Mix-Parameter. In der Wet FX Chain können Devices oder Plug-ins eingefügt werden, die nur das Effektsignal verarbeiten.
Reverb
Ein algorithmischer, auf Feedback basierender Hall-Effekt mit einstellbaren Erstreflexionen (EARLY) und Hallfahne (TANK). Der Bereich TANK ist in drei editierbare Frequenzbänder aufgeteilt, bei denen sich die Halldauer separat verändern lässt. Dieses Device besitzt eine grafische Anzeige und eine Tank FX Chain, in der Bitwig Devices oder Plug-ins geladen werden können, die nur das Signal des Feedback-Wegs verarbeiten. In der Wet FX Chain können Devices oder Plug-ins eingefügt werden, die nur das Effektsignal verarbeiten.
- 0. Willkommen zu Bitwig Studio
- 1. Die Grundlagen von Bitwig Studio
- 2. Die Benutzeroberfläche
- 3. Die Arrange-Ansicht und Spuren
- 4. Browser in Bitwig Studio
- 5. Arranger Clips
- 6. Der Clip-Launcher
- 7. Die Mix-Ansicht
- 8. Einführung in die Devices
- 9. Automation
- 10. Arbeiten mit Audio-Events
- 11. Arbeiten mit Noten
- 12. Operatoren für lebendige musikalische Sequenzen
- 13. Wechseln zwischen Noten und Audiodaten
- 14. Arbeiten mit Projekten und Exportfunktionen
- 15. MIDI-Controller
- 16. Modulatoren, Device Nesting und mehr
- 17. Willkommen im Grid
- 18. Arbeiten mit einem Tablet-PC
- 19. Device-Referenz
- 19. Impressum